ThyssenKrupp ThyssenKrupp: Gerüchte über feindliche Übernahme

Essen/Frankfurt/dpa. - Laut ThyssenKrupp werden 60 Prozent der Unternehmens-Aktien freigehandelt. 40 Prozent halten Großaktionäre. Die Krupp-Stiftung etwahalte rund 18 Prozent und die Thyssen-Stiftung rund 5 Prozent derAktien.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung reagierte gelassen.«Ich halte das für ein Gerücht», sagte Arbeitsminister HaraldSchartau (SPD) in Düsseldorf. Die Eigentümerstruktur von ThyssenKruppmache eine feindliche Übernahme nicht einfach.
Winfried Becker, Analyst der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim,glaubt nicht an eine feindliche Übernahme. «Man muss nur auf dieAktionärsstruktur schauen, dann wird klar, dass eine vollständigeÜbernahme unmöglich ist», sagte er. Die Stiftungen werden sich seinerEinschätzung zufolge nicht von ihren Anteilen trennen.
Das bestätigte auch der Hauptgeschäftsführer der DeutschenSchutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DWS), Ulrich Hocker. Mehr als25 Prozent der ThyssenKrupp-Aktien seien in der Hand langfristigorientierter Aktionäre. Zwar seien Gerüchte grundsätzlich gut, wennsie den Kurs beflügelten. «Allerdings sind solche Gerüchte ausEigeninteresse schnell geschürt, und die Aktionäre, die zu denangeheizten Kursen gekauft haben, haben dann das Nachsehen», warnteer.
Die ThyssenKrupp-Aktien gehörten am Donnerstag zu den Gewinnernunter den deutschen Standardwerten. Eine knappe Stunde nachHandelsbeginn stand das Papier mit 0,72 Prozent im Plus bei 16,77Euro. Die Gewinne des Konzerns mit weltweit 195 000 Beschäftigtenwaren im vergangenen Geschäftsjahr (30.9.) um knapp 23 Prozentgegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Das Konzernergebnis sank von1,1 Milliarden Euro auf rund 850 Millionen Euro (1,66 Mrd DM). DerUmsatz lag mit 37,9 Milliarden Euro nur leicht über dem des Vorjahres(37,2 Mrd Euro).