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Telekom Telekom: Medien: Ricke soll neuer Chef werden

08.11.2002, 18:36
Kai-Uwe Ricke. Foto: dpa
Kai-Uwe Ricke. Foto: dpa dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Der 41 Jahre alte Kai-Uwe Ricke soll nach Zeitungs-Informationen neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG werden. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» und die «Berliner Zeitung» berichten in ihrer Samstagsausgabe, der paritätisch von Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern besetzte Präsidialausschuss des Aufsichtsrats habe sich auf den Manager festgelegt. Ricke ist im Telekom-Vorstand derzeit für die Geschäftsbereiche T-Mobile und T-Online zuständig.

Ein Sprecher des Bundesfinanzministerium wollte sich zu den Einzelheiten nicht äußern. «Personalangelegenheiten sind Sache des Aufsichtsrates, sagte er auf dpa-Anfrage.

Nach «zuverlässigen Quellen aus Vorstand und Aufsichtsrat» werde der Ausschuss, der offiziell am kommenden Mittwoch tagt, Ricke am Donnerstag dem Aufsichtsrat zur endgültigen Wahl vorschlagen. Ricke war schon kurz nach dem Rücktritt von Ron Sommer im Juli als Kandidat gehandelt worden, galt aber vielen als zu jung für die Position und als Ziehkind von Ex-Telekom-Chef Sommer, schreibt die «Frankfurter Allgemeine Zeitung».

Die «Berliner Zeitung» schreibt zudem, als wahrscheinlich gelte in informierten Kreisen auch ein Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates. Der wegen der Art seiner Nachfolgersuche für den im Juli zurückgetretenen Sommer in die Kritik geratene Chefkontrolleur Hans-Dietrich Winkhaus solle Platz machen für Post-Chef Klaus Zumwinkel. Eine entsprechende Anfrage sei bereits an Zumwinkel gerichtet worden, berichtete das Blatt. Sollte der Post-Chef einer Berufung in das Telekom-Aufsichtsgremium kurzfristig zustimmen, könnte die Personalie ebenfalls schon kommenden Donnerstag verkündet werden, hieß es.

Die Telekom hatte ihre Suche nach einem Nachfolger von Sommer nach knapp vier Monate in dieser Woche beendet. Die Bewertung der externen und internen Kandidaten sei inzwischen abgeschlossen, schrieb der Übergangschef Helmut Sihler an die Telekom-Mitarbeiter. Namen wurden aber nicht genannt.

Im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung am 14. November sollte der neue Vorstandsvorsitzende der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sihler will dabei die Geschäftsergebnisse im dritten Quartal 2002 und einen Zwischenstand bei den strategischen Überlegungen vorstellen.

In dem Brief an die Telekom-Mitarbeiter stellte Sihler klar, dass die Suche nach einem jüngeren Sommer-Nachfolger nur etwa sechs Wochen gedauert habe. «Die Suche haben wir erst nach der Bundestagswahl begonnen, um die Telekom aus dem Wahlkampf herauszuhalten», betonte der 72-Jährige. Das Verfahren sei mit dem Aufsichtsrats-Präsidium und der Bundesregierung abgestimmt worden. Der Bund ist mit mehr als 40 Prozent Großaktionär der Telekom.

Der bisherige Aufsichtsrats-Vertreter und Staatssekretär des Bundesfinanzministeriums, Heribert Zitzelsberger, hat inzwischen sein Mandat niedergelegt. Er werde bei der Sitzung in der kommenden Woche von dem anderen beamteten Staatssekretär des Ressorts, dem für Haushaltsfragen zuständigen Manfred Overhaus, vertreten, bestätigte der Sprecher des Finanzministeriums Als ordentliches Aufsichtsratsmitglied will sich Overhaus bei der Hauptversammlung im kommenden Mai offiziell zur Wahl stellen.