Telekom-Callcenter Telekom-Callcenter: Nur noch 30 Standorte werden geschlossen
Bonn/Halle/ddp. - Die Deutsche Telekom schließt wenigerCallcenter als befürchtet. Der Konzern einigte sich in der Nacht zumFreitag mit den Arbeitnehmervertretern auf eine Verringerung der Zahlder bundesweiten Standorte der Deutsche Telekom Kundenservice GmbHbis Mitte 2011 von 63 auf 33. Damit wird es dann künftig auch nurnoch 33 Service Center geben und damit 50 weniger als bislang. Nachden ursprünglichen Plänen der Telekom sollte die Zahl der Standorteauf 24 reduziert werden.
Laut Telekom einigten sich die Verhandlungspartner zudem auf einenSozialplan mit einem Gesamtvolumen von bis zu 40 Millionen Euro.Betroffen von der Umstruktierung sind nach Angaben der Telekom etwa8000 der insgesamt 18 000 Vollzeit- und Teilzeitmitarbeiter. In denvergangenen Monaten hatten Callcenter-Mitarbeiter wiederholtbundesweit gegen die Pläne zur Schließung und Zusammenlegungdemonstriert.
Neben dem bereits Ende Oktober vereinbarten Erhalt von Trier undSchwerin blieben nun auch die Service Center in Bremen, Dresden,Heilbronn, Mainz und Meschede bestehen, teilte die Telekom mit.Außerdem bleibe ein kleineres Center mit einem spezialisiertenExpertenteam in Berlin erhalten. Zusätzlich werde ein Center inSchweinfurt aufgebaut, das die Mitarbeiter der Standorte in BadKissingen und Würzburg aufnehme, die im Ausgangskonzept nach Fuldahätten wechseln sollen.
Ferner würden im Vergleich zur ursprünglichen Planung dieStandorte Leipzig, Bonn und Oldenburg ersetzt, hieß es weiter. ZurVerringerung von Fahrtzeiten seien stattdessen neue Service Center in Schkeuditz für die Mitarbeiter aus Leipzig, Halle und Gera sowie imniedersächsischen Westerstede für die Mitarbeiter aus den StandortenOldenburg und Leer geschaffen worden. Außerdem werde südwestlich vonKöln ein neues Service Center aufgebaut, das die Mitarbeiter ausBonn, Aachen und Köln aufnehmen werde.
Das Gesamtpaket sieht der Mitteilung zufolge zudem vor, dass fürbesonders betroffene Mitarbeiter wohnortnaheBeschäftigungsmöglichkeiten bei der BeschäftigungsgesellschaftVivento an den Standorten Saarbrücken, München, Offenburg, Osnabrückund Uelzen angeboten werden. Zusätzlich werde ein neuerVivento-Standort im brandenburgischen Oranienburg bei Berlingeschaffen. Für alle 33 Service Center sowie für die sechsVivento-Standorte garantiere die Deutsche Telekom eineStandortsicherung bis Ende 2012.
Ein Telekom-Sprecher sagte, dass die Maßnahmen zu Einsparungen vonrund 57 Millionen Euro jährlich führen werden. Das Unternehmen wirdnach seinen Angaben etwa 70 Millionen Euro in die Umstrukturierunginvestieren. Der Sprecher sagte weiter, jeder Betroffene werde auchunter den neuen Planungen ein Arbeitsplatzangebot erhalten.
Die Telekom hatte ihre Restrukturierungspläne für die Callcenterim August vorgestellt. Stellenstreichungen und Verlagerungen insAusland sollte es nicht geben, hieß es seinerzeit. In mehrerenVerhandlungsrunden hatten sich Telekom und Arbeitnehmer nicht einigenkönnen. Daraufhin rief das Unternehmen eine Einigungsstelle an, diebei der Vermittlung zwischen den Parteien helfen sollte.