Süßwarenhersteller Süßwarenhersteller: «Nährstangen» kommen bis auf die Shetland-Inseln

Tangermünde/dpa. - Die Schoko-Riegel muten recht nostalgisch anund besaßen schon zu DDR-Zeiten einen Ruf, der sich bis heutegehalten hat: Eingehüllt in goldene Stanniolfolie und bis zu 50 Grammschwer machen die süßen Tangermünder Nährstangen ihrem Namen alleEhre und nähren neben dem Käufer auch ihre Hersteller in derKonditorei Klaus-Dieter Stehwien in Tangermünde. Mehrere hundertGroßkunden zählen zu den Abnehmern der nahrhaften Süßigkeit, daruntergroße Handelsketten, Tankstellen und Getränkeshops. Gerade wurdenVerträge mit Großhändlern in Österreich und Italien abgeschlossen.Und sogar auf den Shetland-Inseln finden die Nährstangen Absatz.
Produziert wird die nahrhafte Spezialität nicht mehr im Stammhaussondern in einer modernen Produktionsstätte nahe dem Industriepark inder alten altmärkischen Hansestadt vor den Toren Stendals. «DieserSchritt war notwendig geworden, um die Nachfrage befriedigen und dietechnologischen Abläufe besser organisieren zu können», erläutertProkurist Olaf Stehwien, ein Neffe des Firmeninhabers. Seit gut zweiJahren entstehen täglich zwischen 14 000 und 17 000 Riegel. Zurzeitgibt es drei Produkte: die klassische Nährstange mit hellerMilchschaumfüllung, die dunkel gefüllte Rollistange und als neueKreation das jüngste Mitglied der Stehwienschen Riegelfamilie, die inweiße Schokolade gehüllte «Tanolo»-Stange.
«Wir verstehen uns als kleines, feines Familienunternehmen, dassich erfolgreich in einer Marktnische behauptet», sagt Stehwien. Mitmittlerweile 21 Mitarbeitern - darunter drei Lehrlinge - konnte dasFamilienunternehmen der Wirtschaftskrise bislang trotzen. Für dieHerstellung ihrer Spezialität verwenden die Tangermünder nur besteZutaten, verzichten auf jegliche Konservierungsstoffe und legenstrenge Qualitätsmaßstäbe an.
Aufmachung und Warenbeschreibung belässt die Konditorei Stehwienbewusst «ostig». Die Nährstange wurde einst im Konsum-Süßwarenkombinat in Tangermünde entwickelt, ihre Produktion aber Endeder 70er Jahre wegen der teuren Rohstoffe eingestellt. Seit 1985stellte die Konditorei Stehwien die Leckerei wieder her.
Bekanntheit und Beliebtheit des Produkts sind im Osten wesentlichstärker als im Westen Deutschlands. Dort zählen vor allem so genannteOssi-Shops zu den Abnehmern. Aber die Riegel aus Tangermünde habenauch schon europaweit Lob geerntet. «Beim Sommerfest derLandesvertretung Sachsen-Anhalts in Brüssel waren unsere Nährstangenwirklich in aller Munde», berichtet Olaf Stehwien.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Tangermünder Konditoreikünftig weitere Produkte in die Regale bringt, dann jedoch in andererAufmachung. Wie genau das alles vor sich geht, verrät Stehwien nicht.«Was wir verarbeiten, steht auf jeder Packung, aber wie wir esmachen, das wird nicht verraten», lächelt Stehwien angesichts dessüßen Betriebsgeheimnisses.