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Süßwaren Süßwaren: Pummel kehrt zurück

Von BÄRBEL SCHMUCK 05.11.2010, 22:42
Die Weißenfelser Schokoladenmanufaktur Argenta will bei Süßschnäbeln und Leckermäulern weiter mit starken Ost-Marken punkten. (FOTO: LISKER)
Die Weißenfelser Schokoladenmanufaktur Argenta will bei Süßschnäbeln und Leckermäulern weiter mit starken Ost-Marken punkten. (FOTO: LISKER) CARDO

WEISSENFELS/MZ. - Die Weißenfelser Schokoladenmanufaktur Argenta will bei Süßschnäbeln und Leckermäulern weiter mit starken Ost-Marken punkten. Das Unternehmen bringt deshalb in den nächsten Tagen sein neuestes Produkt Pummel-Riegel in den Handel. Der aus DDR-Zeiten bekannte Schoko-Riegel für Kinder mit Fondant-Füllung wurde von dem volkseigenen Betrieb (VEB) Dresdner Süßwarenfabriken Elbflorenz vertrieben und lebt nach 20 Jahren wieder auf. "Als Weißenfelser GmbH haben wir mittlerweile die Eigenmarke Elbflorenz erworben", ist von Argenta-Chef Wolfgang Dietrich zu hören. Er erinnert an den einzigen Riegelhersteller der DDR, der bekannt war für Dessertriegel, Röstsahneriegel und Pfefferminzriegel, für Tell-Apfel, Schocarees und den Pralinenkasten Juwel.

Geschäftsführer Dietrich setzt weiter auf die begehrten Ostprodukte, die Klassiker Brockensplitter, Nougattüten und Puffreistafeln sind in aller Munde. Zudem tüftelt der Experte mit seinem Team ständig an originellen Verpackungen. Um sein neuestes Konzept umzusetzen, will der Weißenfelser drei Millionen Euro in einen Neubau am bisherigen Standort in der Naumburger Straße seiner Heimatstadt investieren und weitere Arbeitsplätze in der Produktion schaffen. "Im März 2011 wollen wir mit dem Anbau beginnen und sind uns der Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt gewiss", erklärt der 59-jährige Betriebsinhaber. Mit der Stadt sei er in Gesprächen und erwarte demnächst grünes Licht für den Baubeginn.

Pummel an Hochschule im Test

Den Pummel-Riegel, nach dem immer wieder Nachfragen aus der Bevölkerung kamen, will Dietrich am kommenden Donnerstag, dem

11. November, um 17 Uhr während einer Veranstaltung unter dem Motto "Süße Marken der Region" in der Merseburger Fachhochschule vorstellen. Interessierte Bürger sind dazu eingeladen. Die Besucher der Veranstaltung erhalten Gelegenheit, das wieder entdeckte Produkt eines Schokoladenherstellers zu testen und mit Wolfgang Dietrich zu diskutieren, ob die Wiederbelebung des DDR-Klassikers gelungen ist. "Wir wünschen uns dazu viel, viel Publikum, weil uns die Meinung der Kunden ganz wichtig ist", sagt Dietrich.

Um einen hohen Wiedererkennungswert des Pummel-Riegels zu erreichen, konnte nach intensiver Entwicklungsarbeit die Produktion nach Originalrezeptur erfolgen, sagt der Chef. Auch die Gestaltung der Verpackung mit den beiden lustigen Bienen- und Käferfiguren beim Schwätzchen seien nahezu 1:1 übernommen worden.

Gerne folgt der Weißenfelser, der in diesen Tagen seinen 60. Geburtstag feiert, der Einladung an die Merseburger Hochschule. "Dort habe ich die ersten zwei Jahre meines Mathematikstudiums absolviert und es dann an der Uni in Halle fortgesetzt", blickt er fast vier Jahrzehnte zurück.

Von Schuhen zur Schokolade

Spannend dürfte es während der Veranstaltung in Merseburg außerdem werden, wenn Dietrich in seinem Vortrag über die Ost-Süßwarenindustrie nach der Wiedervereinigung Deutschlands auch seinen eigenen außergewöhnlichen Weg von der Schuhproduktion über die Herstellung von Eis bis hin zum Schokoladenkönig in Weißenfels darstellt. Der Forscher aus der Schuhindustrie, der einst mit dem Nationalpreis geehrt wurde, baute vor sechs Jahren seinen heutigen Betrieb mit zwölf Mitarbeitern auf. Heute zählen rund 70 Belegschaftsmitglieder zum Argenta-Unternehmen mit seinem Werksverkauf.

Für Otto-Normal-Verbraucher will Dietrich, dessen Familie in der Argenta-Fabrik mitarbeitet, in Merseburg Produktionsprozesse anschaulich machen. "Zum Beispiel, wie man zu Hause Schokolade temperiert und wie man selbst Pralinen herstellen kann", sagt er und weckt Neugier. Die Produkte, die er vorstellen wird, können probiert werden, verspricht der Geschäftsführer, dessen Betrieb dem Netzwerk für Ernährungsgewerbe in Sachsen-Anhalt Süd angehört.

Präsentation für interessierte Besucher am Donnerstag, 11. November, um 17 Uhr in der Fachhochschule Merseburg, Geusaer Straße, Hörsaal 9