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Süddeutscher Verlag geht mehrheitlich an die Medien Holding

21.12.2007, 18:00

München/dpa. - Nach monatelangem Tauziehen wird der Süddeutsche Verlag mit seinem Flaggschiff «Süddeutsche Zeitung» an die Südwestdeutsche Medien Holding (SWMH) verkauft.

Die Eigentümer-Familien Goldschagg, von Seidlein, Schwingenstein und Dürrmeier werden ihre Anteile von insgesamt 62,5 Prozent an die SWMH verkaufen, teilte der Verlag am Freitag mit. Sie gingen zum 29. Februar 2008 an die neuen Eigentümer über, die dann insgesamt 81,25 Prozent hielten.

Die SWMH war 2002 während der Zeitungskrise als Gesellschafter mit 18,75 Prozent eingestiegen und hatte sich ein Vorkaufsrecht für die Mehrheitsanteile gesichert. Sie hatte die Transaktion bereits Anfang Dezember bei Kartellamt angemeldet. In den vergangenen Monaten hatten auch die Unternehmensgruppe M.DuMont Schauberg («Kölner Stadt- Anzeiger»), Holtzbrinck («Die Zeit») und die WAZ-Gruppe sowie Finanzinvestoren Interesse an dem Süddeutschen Verlag angemeldet.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, wie «sueddeutsche.de» am Freitag weiter mitteilte. Nach Angaben der Gesellschafter liege der Preis jedoch deutlich über einem früheren Angebot der SWMH. Vor wenigen Monaten hatte diese angeboten, für 62,5 Prozent des Verlages knapp 470 Millionen Euro zu bezahlen.

Neben der SWMH hielten bisher die Familien Goldschagg, von Seidlein und Friedmann jeweils 18,75 Prozent. Die Familie Schwingenstein hatte 16,67 Prozent und die Familie Dürrmeier 8,33 Prozent. Mit dem Kauf sollen auch die Gerichtsverfahren zwischen den Alt-Gesellschaftern und der SWMH beigelegt werden. Die Familie Friedmann hatte den Verkauf ihrer Anteile von Anfang an abgelehnt.

Die «Süddeutsche Zeitung» hat nach eigenen Angaben als größte deutsche Abbonnementszeitung eine Auflage von knapp 431 500. Der Süddeutsche Verlag ist auch Mehrheitsgesellschafter der Zeitungsgruppe Hof/Coburg/Suhl mit mehreren Regionalzeitungen in Nordbayern und Südthüringen, darunter die «Frankenpost», «Freies Wort», «Neue Presse», «Südthüringer Zeitung» und «Meininger Tageblatt». Hinter fast jedem Print-Titel steht nach Verlagsangaben auch ein eigenständiger Online-Auftritt wie «sueddeutsche.de».