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Stromkosten Stromkosten: Energiebewusstsein zahlt sich aus

Von Jürgen badstübner 19.10.2012, 18:11

Halle (Saale)/MZ. - Verbraucher müssen im Zuge der Energiewende auch 2013 mit kräftigen Preiserhöhungen beim Strom rechnen. Die auf den Strompreis aufgeschlagene Öko-Umlage wird für das kommende Jahr um fast 50 Prozent auf den Rekordwert von rund 5,3 Cent pro Kilowattstunde steigen. Ein Vierpersonenhaushalt mit einem Stromverbrauch von 3 500 Kilowattstunden muss demnach im kommenden Jahr allein gut 184 Euro für die Förderung von Energie aus Sonne, Wind oder anderen erneuerbaren Quellen zahlen, etwa 60 Euro mehr als in diesem Jahr. Grund genug, noch energiebewusster zu leben. Denn Energiesparen bringt einen doppelten Nutzen: für die Haushaltskasse und für die Umwelt. Allerdings nur, wenn die großen Verbrauchskosten bekannt sind und Verbraucher wissen, welche Maßnahmen helfen. Die MZ hat mit Hilfe von Energieberater Harald Nitzschke von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt einige Spartipps zusammengestellt.

Abschalten statt Stand-by:

Geräte sollten immer ganz ausgeschaltet werden, denn auch im Stand-by-Modus verbrauchen elektrische Geräte Strom. Im Elektrofachhandel werden abschaltbare Steckdosenleisten angeboten, die es ermöglichen, Fernseher, Stereoanlage oder Drucker den "Saft" abzudrehen. Auch wer in den Urlaub fährt, sollte alle elektrischen Geräte - auch Boiler und Durchlauferhitzer - vom Stromnetz nehmen. In einem Vier-Personen-Haushalt lassen sich so rund 400 Kilowattstunden im Jahr einsparen. Dies entspricht einer Kosteneinsparung von etwa 80 Euro. Das haben Energieexperten der Naturschutzorganisation WWF errechnet.

Mit Deckel auf dem Kochtopf kochen:

Wer beim Kochen Energie sparen will, dem wird empfohlen, stets den Deckel auf dem Topf zu lassen. Das verhindert das permanente Entweichen von Hitze. Auch auf die Größe der Herdplatte sollte immer geachtet werden. Topf oder Pfanne sollten nie kleiner als die Herdplatte sein. Ansonsten geht Energie verloren. Es empfiehlt sich, kleine Mengen an Wasser mit einem Wasserkocher statt auf dem Herd zu erhitzen. Und Verbraucher sollten auch öfter im Dampfkochtopf kochen. Er gart doppelt so schnell wie ein normaler Topf und verbraucht bis zu 60 Prozent weniger Energie.

Soll die Festtagsgans aufgetaut werden, ist die Mikrowelle nicht zu empfehlen. Werden aber kleinere Speisen in der Mikrowelle zubereitet, wie zum Beispiel eine kleine Menge an Gemüse, dann hat sie einen kleineren Energiebedarf als Herd oder Backofen.

Der Platz für den Kühlschrank sollte sorgfältig ausgewählt werden. Steht das Gerät tagsüber in der Sonne, wird mehr Energie zum Kühlen benötigt. Gleiches gilt für die Platzierung neben der Heizung oder dem Backofen. Von Zeit zu Zeit sollte die Dichtung der Kühlschranktür überprüft und bei Undichtheit erneuert werden. Auch damit sparen Verbraucher Energie. Bei heißen Speisen ist es ratsam, sie immer erst abkühlen zu lassen, bevor sie zur Aufbewahrung in den Kühlschrank gestellt werden. Beim Neukauf ein Gerät der Klasse A+++ oder A++ nehmen.

Volle Waschmaschine und sparsames Programm:

Die Waschmaschine sollte immer (außer bei Woll- und Feinwäsche) vollständig gefüllt sein. Der Stromverbrauch hängt davon ab, mit wie viel Wasser und bei welcher Temperatur gewaschen wird. Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Temperatur und je geringer die Wassermenge, desto weniger Strom wird benötigt. Experten raten dazu, immer die für den jeweiligen Waschvorgang niedrigste erforderliche Temperatur und das sparsamste Programm auszuwählen.

Bei zwei halbvollen Waschdurchläufen wird doppelt so viel Energie verbraucht wie bei einem einzigen Waschgang mit voller Geschirrspülmaschine. Deshalb das Gerät immer vollladen. Es sollte grundsätzlich das Spar- und Kurzprogramm eingestellt werden. Auf das heiße Abspülen des Geschirrs vor Benutzung der Spülmaschine sollte verzichtet werden.