Strom Strom: Vattenfall Europe startet mit Ergebnissprung

Berlin/dpa. - Der neue Stromkonzern Vattenfall Europe kann bei seinem Start auf einem kräftigen Ergebnissprung in seiner Kraftwerks- und Kohlesparte aufbauen. Der ostdeutsche Veag-Konzern und der Braunkohleförderer Laubag, die Teil des neuen Stromverbundes sind, weisen für 2002 einen operativen Gewinn aus, sagte Finanzvorstand Hubert Marbach am Montag in Berlin. Insbesondere bei der früheren Veag sei das Ergebnis nach jahrelangen Verlusten deutlich besser. Die wirtschaftliche Situation in beiden Sparten gebe dem neuen Konzern Rückenwind, dem auch die HEW und die Berliner Bewag angehören.
Die aus den vier Unternehmen hervorgegangene Vattenfall Europe ist nach eigenen Angaben der drittgrößte Stromkonzern in Deutschland. Die Muttergesellschaft, der schwedische Staatskonzern Vattenfall, zählt sich zu den fünf größten Branchenunternehmen in Europa. Die Veag ist in der Erzeugungssparte Vattenfall Europe Generation aufgegangen, die Laubag in Vattenfall Europe Mining umbenannt. Unter dem Dach der Holding umfassen beide Geschäftseinheiten Braunkohle-, Steinkohle-, Gas- und Wasserkraftwerke, Beteiligungen an vier Atomkraftwerken der früheren Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) sowie Braunkohletagebaue. Die Bewag, die bereit zu rund 90 Prozent zu Vattenfall gehört, stößt in Kürze vollständig zu dem neuen Konzern.
«Der Strukturwandel in der ostdeutschen Energielandschaft ist damit weitgehend abgeschlossen», sagte der Vorstandssprecher der Erzeugungs- und der Bergbau-Sparte, Kurt Häge. Die Zukunft der Braunkohleförderung sei seit der Privatisierung 1990 zu keinem Zeitpunkt so sicher gewesen wie heute. Vattenfall Europe sei weiter grundsätzlich interessiert, den zweiten Ost-Braunkohleförderer Mibrag zu übernehmen oder Anteile zu erwerben.
Für den Gesamtkonzern Vattenfall Europe lägen noch keine belastbaren Zahlen für 2002 vor, hieß es. Vorstandschef Klaus Rauscher hatte kürzlich aber erklärt, dass sich das operative Ergebnis «in der Größenordnung» von 500 Millionen Euro bewegen dürfte. Eine Vergleichszahl zu 2001 gebe es wegen der Fusion nicht. Man könne «allenfalls pro forma» von etwa 400 Millionen Euro ausgehen. Von den 18 000 Beschäftigten aller vier Fusionspartner sollen nach früheren Plänen langfristig 14 500 gesichert sein.