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Streiks Streiks: Die längsten Arbeitskämpfe in Deutschland

16.06.2006, 15:48

Hamburg/dpa. - - 117 Tage streikten 1994 die Beschäftigten der Druckindustrie. Mit den punktuellen und wechselnden Aktionen von März bis Juli erstritt die ver.di-Vorläufergewerkschaft IG Druck zwei Prozent höhere Löhne. Zehn Jahre zuvor hatten die Drucker 87 Tage vergeblich für die 35-Stunden-Woche gestreikt.

- 114 Tage, von Oktober 1956 bis Februar 1957, dauerte der flächendeckende Streik in der Metallindustrie von Schleswig-Holsten. Die IG Metall setzte damit eine bessere Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durch.

- 113 Tage, länger als je zuvor, streikte 2006 der öffentliche Dienst. In dem 16-wöchigen Ausstand von Februar bis Mai wehrten sich die Bediensteten der Länder gegen längere Wochenarbeitszeiten. Parallel dazu streikten wochenlang auch die kommunalen Arbeitnehmer in Baden-Württemberg und anderen Ländern.

Der - soweit bekannt - mit 301 Tagen längste Streik einer Branche betraf 1991/1992 die Granitindustrie im Bayerischen Wald. Der regionale Konflikt um die Bewertung von Akkordlöhnen wurde bundesweit kaum wahrgenommen. Den Rekord mit 449 Tagen hält der Arbeitskampf der Jahre 1975/76 in einem Zementwerk in Erwitte bei Lippstadt (Westfalen) wegen drohender Kurzarbeit. Es handelte sich um einen «wilden» Streik, der nicht von der zuständigen Gewerkschaft getragen wurde.