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Solarbranche Solarbranche: Malibu will die größten Module der Welt bauen

Von Steffen Höhne 07.02.2008, 18:51

Osterweddingen/MZ. - Bereits ab Herbst 2008 sollen so genannte "Dünnschichtmodule" zur Stromerzeugung produziert werden. Sowohl für Schüco wie auch für Eon ist dies der Einstieg in die Produktion von Solarzellen. Sie haben dafür die Malibu GmbH & Co. KG gegründet und sind zu je 50 Prozent beteiligt. "Zukünftig werden Gebäude einen größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Schließlich verbrauchen sie mehr als 30 Prozent der gesamten Energie - allein in Deutschland", sagte Dirk U. Hindrichs, geschäftsführender Gesellschafter von Schüco.

Dabei setzen die beiden Unternehmen auf eine von Schüco entwickelte Technologie. In Osterweddingen sollen künftig die weltgrößten Photovoltaik-Module (5,7 Quadratmeter) mit einer Leistung von je 460 Watt produziert werden. Herzstück der Anlage ist eine Maschine, die eine ultradünne Siliziumschicht auf Glas aufträgt. "Wir brauchen nur ein Hundertstel des Rohstoffes wie bei herkömmlichen Siliziumsolarzellen", sagte Malibu-Geschäftsführer Konrad Kaiser.

Dadurch würden die Kosten von Solaranlagen erheblich gesenkt. Kaiser rechnete vor, dass eine Kombination dieser Solarmodule und Wärmepumpentechnologie bei Einfamilienhäusern rund 90 Prozent des Energiebedarfes decken könne. "Wenn wir die Potenziale der innovativen Dünnschichttechnik konsequent ausnutzen, kann Solarstrom ein wichtiger Teil der Energieversorgung moderner Gebäude werden", sagte Eon-Manager Markus Ewert.

Mit einer Jahreskapazität von 40 Megawatt ist die Anlage noch verhältnismäßig klein. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) äußerte die Hoffnung, dass bei einem erfolgreichen Start weitere Investitionen folgen könnten. "Die Malibu-Investition stärkt Sachsen-Anhalt als das bundesweit führende Land bei erneuerbaren Energien", so der Minister.

Aufgrund der guten Erfahrungen wird das Werk laut Hindrichs in Sachsen-Anhalt angesiedelt. Nach MZ-Informationen war zunächst ein Standort im Süden des Landes vorgesehen, wegen des Fehlens geeigneter Flächen hatte sich Schüco dann aber für Osterweddingen entschieden. Schüco beschäftigt 4 700 Mitarbeiter, davon sind rund 400 in einem Kunststoffwerk in Weißenfels tätig.