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Siemens verkauft VDO an Continental

25.07.2007, 13:18

München/Hannover/dpa. - München/Hannover  - Der Autozulieferer Continental hat von Siemens den Zuschlag für die Sparte Siemens VDO erhalten. Conti werde insgesamt 11,4 Milliarden Euro für die Autozuliefersparte des Münchner Konzerns zahlen, teilten beide Unternehmen am Mittwoch im Anschluss an Aufsichtsratssitzungen in München und Hannover mit.

Mit dem Abschluss der Transaktion werde bis Jahresende gerechnet. Damit setzte sich Conti im Milliardenpoker gegen den US-Finanzinvestor Blackstone und dessen Autozulieferer TRW durch. Auch der bisher bis Ende September geplante Börsengang von Siemens VDO ist damit vom Tisch. Die Vorbereitungen würden eingestellt, teilte Siemens mit. Ursprünglich hatte Siemens einen Börsengang für VDO geplant. Allerdings hatte Conti von Anfang an großes Interesse an einem Komplettkauf gezeigt.

Der Verkauf bedürfe noch der Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden, mit der Siemens und Conti bis Ende des Jahres rechnen. Durch die Übernahme steigt Conti in die Topliga der weltweiten Autozulieferer auf. Zusammen kommen Continental und Siemens VDO auf einen Jahresumsatz von rund 25 Milliarden Euro und knapp 140.000 Beschäftigte. Conti erhofft sich von der Übernahme Synergien in Höhe von mindestens 170 Millionen Euro ab dem Jahr 2010. Bis Ende 2009 soll die vollständige Integration von VDO abgeschlossen werden.

Zugleich gab Siemens den geplanten Kauf der US-Medizintechnikfirma Dade Behring bekannt. Der Kaufpreis betrage sieben Milliarden Dollar, hieß es. Auch dieser Transaktion müssen die Kartellbehörden noch zustimmen.

Siemens wolle alle verfügbaren Dade-Behring-Aktien erwerben und Aktionären des US-Unternehmens pro Aktie 77 US-Dollar in bar bieten, hieß es. An der New Yorker Börse hatten die Papiere am Dienstag bei 55,91 Dollar geschlossen. Mit dem Abschluss des Geschäfts (Closing) rechnet Siemens im zweiten Quartal 2008. Dade Behring selbst erwartet ein offizielles Angebot an seine Aktionäre bis 8. August, wie das Unternehmen in Deerfield im US-Bundesstaat Illinois mitteilte. Der Verwaltungsrat des Unternehmens habe der Offerte einstimmig zugestimmt. (dpa)