«Schwarzwaldklink»: «Schwarzwaldklink»: Brinkmann, es reicht!

Halle (Saale)/MZ. - Irgendwann hat auch der Geduldigste die Nase voll. Papst Benedikt XVI. verklagt das Satireblatt "Titanic", das ihm Inkontinenz unterstellt, wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte. Der ukrainische Fußball-Nationaltrainer Oleg Blochin hat neulich einem frechen Journalisten Prügel angeboten. Und Familie Hofmeier zieht aus dem schmucken Eigenheim aus, das im Fernsehen Professor Brinkmann alias Klausjürgen Wussow Obdach bot, dem Chef der ZDF-"Schwarzwaldklinik".

Herbert und Brigitte, die Hofmeiers, haben es fast drei Jahrzehnte in ihrer berühmten Bleibe ausgehalten. Es sieht ja auch nett aus, das Häuschen. Und die Gegend könnte übler sein. Doch was nützt die ganze Idylle, wenn Armeen von Fans hindurchtrampeln, bis in die gute Stube? "Wir haben in den letzten 28 Jahren so gut wie keinen freien Sonntag und keinen Urlaub gehabt", sagte der 62-jährige Herbert Hofmeier.

Das hätte Professor Brinkmann nicht gewollt. Und Klausjürgen Wussow auch nicht. Aber beide können nicht helfen. Brinkmann ist eine Kunstfigur, Wussow seit fünf Jahren tot. Aber die Freunde der "Schwarzwaldklinik" hält das alles nicht auf. Darum haben Hofmeiers der Welt und sich selbst ein Ultimatum gestellt: Im nächsten Jahr wollen sie ihre Koffer packen und dem "Hüsli", das auch ein Heimatmuseum ist, den Rücken kehren. Die Ruhe, die sie suchen, hoffen sie im nur wenige Kilometer entfernten Bonndorf zu finden. Dort lauern ihnen weder Besucher noch Filmteams auf.

Einsam wird es werden. Und zwar schlagartig. Hoffentlich haben die guten Leute das bedacht. Plötzlich werden sie ganz auf sich selbst zurückgeworfen sein. Und Brinkmanns Fehlen schmerzlich spüren. Vielleicht helfen ja ein paar DVD's mit "Schwarzwaldklinik"-Konserven über das Gröbste hinweg.