Sachsen Sachsen: Region Chemnitz-Zwickau feiert 100 Jahre Automobilbau

Zwickau/dpa. - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat denVolkswagen-Konzern für sein Engagement in Sachsen und Tschechiengelobt. Mit der EU-Erweiterung um zehn Staaten seien mehr ökonomischeMöglichkeiten verbunden als Widrigkeiten, sagte Schröder am Dienstagim VW-Werk Zwickau/Mosel bei der Festveranstaltung zum Jubiläum «100Jahr Automobilbau in der Region Chemnitz-Zwickau». «Wir brauchen dieEntwicklung der Märkte in diesen Ländern, auch zum Wohle der Menschenhier und nicht nur dort», betonte der Bundeskanzler vor rund 500Gästen aus Politik und Wirtschaft.
Deutschland könne seine wirtschaftliche Stärke nur über Innovationund eine gute Ausbildung der jungen Leute behaupten, betonteSchröder. «Wir müssen weg von den Subventionen und hin zu mehrInnovation.» Zudem würdigte Schröder die Aufbauleistung im OstenDeutschlands und warnte zugleich vor einer Negativdebatte. «DieBundesregierung wird festhalten am Solidarpakt II, weil noch viel zutun ist, obwohl schon viel geschaffen wurde», sagte der Kanzler. «DieFolgen der Teilung eines Landes lassen sich nicht in wenigen Jahrenüberwinden.»
Die vor 100 Jahren von August Horch (1868-1951) begründeteAutomobilbranche in Sachsen sei heute ein international anerkannterWachstumskern, sagte Schröder. Die ostdeutsche Industrie seiinsgesamt auf den Weltmärkten «spürbar wettbewerbsfähiger» geworden.
Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) sagte, mit der Ansiedlungvon Volkswagen in der Region habe für Sachsen eine zweite Gründerzeitbegonnen: «Seitdem sind wir wieder ein Land im Aufbruch.» Mit einemJahresumsatz von rund 7 Milliarden Euro sei die Autobrancheeinschließlich der Zulieferer die stärkste Säule in derverarbeitenden Industrie des Freistaates. VW-Chef BerndPischetsrieder betonte, der Autokonzern bekenne sich zu demTraditionsstandort Sachsen: «Er ist wettbewerbsfähig und stehtqualitativ an vorderer Front.»
Volkswagen hat nach eigenen Angaben seit 1990 rund 1,8 MilliardenEuro allein in die Standorte Zwickau/Mosel und Chemnitz investiert.In Zwickau/Mosel wurden seither rund 2,2 Millionen VW-Autos und inChemnitz rund 6,7 Millionen Motoren gebaut. Zusammen mit den anderenStandorten in Dresden und Stollberg stehen bei Volkswagen Sachsenknapp 8000 Menschen in Lohn und Brot.