Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Metall-Tarifverhandlungen ohne Annäherung

Barleben/dpa. - Bei der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für rund 12 000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen-Anhalt hat es am Montag keine Annäherung gegeben. Nach rund eineinhalb Stunden wurden die Gespräche in Barleben bei Magdeburg beendet. Sie sollen am 11. Februar 2004 fortgesetzt werden. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Einkommen von vier Prozent. Die Arbeitgeber halten dies für unangemessen hoch. In der Branche arbeiten insgesamt rund 45 000 Beschäftigte, jedoch nur 12 000 in tarifgebundenen Unternehmen.
IG-Metall-Sprecher Jörg Köther sagte der dpa, die Tarifforderung seiner Gewerkschaft sei moderat. «Sie ist gerade für die Unternehmen der Branche in Sachsen-Anhalt mehr als verkraftbar.» Dem widersprach der Sprecher des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie, Manfred Czura. «Die wirtschaftliche Situation gibt vier Prozent nicht her», sagte er der dpa.
Derzeit laufen in mehreren Bundesländern Tarifverhandlungen. Im Blickpunkt des Interesses steht vor allem Baden-Württemberg, weil die dortigen Abschlüsse meist Vorbild für andere Länder waren. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser hatte am Wochenende für die nächste Südwest-Verhandlungsrunde an diesem Freitag ein komplettes Angebotspaket aus Arbeitszeitvolumen, Entgelt und Laufzeit in Aussicht gestellt. Dabei soll es auch um Öffnungsklauseln gehen.
Unterdessen machte IG-Metall-Chef Jürgen Peters am Montag im ZDF deutlich, dass seine Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde auf deutlichen Lohn- und Gehaltssteigerungen für die bundesweit knapp 3,5 Millionen Beschäftigten beharrt. Angesichts der niedrigen Forderung von vier Prozent mehr Geld werde man «relativ nahe an dieser Forderung einen Kompromiss suchen» müssen.