Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Kooperation auf kurzem Weg
Magdeburg/ddp. - Technisches Fachwissen sei nicht nötig, jeder Mitarbeiter einesAutohauses könne dem Kunden eine erste Fehlerdiagnose geben, sagt derGeschäftsführer der Magdeburger A&A GmbH.
«Heute, wo jedes neuere Automodell einem fahrendem Computergleicht, sind solche technisch unkomplizierten Lösungen fürverschiedene Aufgaben unverzichtbar», betont Altendorf. Man müssenicht gleich das recht teure Diagnosegerät an das Auto anschließen,um zu ermitteln, dass vielleicht nur die Batterie im Handsender leerist. Altendorf hat das Testgerät bereits den Werkstätten zweiernamhafter ausländischer Automobilproduzenten in ganz Deutschlandverkauft. Weitere Anfragen aus den Niederlanden, der Schweiz,Frankreich und Österreich lägen vor.
Seine Firmenphilosophie sei, gut handhabbare Produkte zuentwickeln und dabei mit Partnern in der Region auf kurzem Weg zukooperieren, sagt Altendorf. Die Testgeräte werden beispielsweise ineinem Unternehmen hergestellt, das im selben Gebäude wie die A&A GmbHuntergebracht ist. Auch die Software stammt aus Magdeburg. Die SE-TECGmbH versteht sich zwar nicht als klassischer Zulieferer für dieAutomobilindustrie, doch derzeit profitiert der Produzent von fertigbestückten Leiterplatten von der Kooperation mit Altendorf.
«Nur drei Wochen hat es von der Idee bis zum Prototyp gedauert»,sagt Firmenchef Olaf Segler. Gegenwärtig machen die Aufträge für dieAutomobilbranche bei seinem Unternehmen etwa fünf Prozent desUmsatzes aus. Insgesamt hat die SE-TEC GmbH rund 70 Kunden, dieZubehör für Spielautomaten ebenso fertigen lassen wie Steuerungen fürAutomatiktüren.
Die A&A GmbH von Altendorf ist eine von rund 250 Firmen derAutomobilzulieferbranche in Sachsen-Anhalt. 1999 wurde mit dem VereinMAHREG Automobile ein Kompetenznetz für die Branche gegründet. DieZahl der Mitglieder sei von anfänglich sieben auf inzwischen 70gestiegen, mit weiteren 100 Partner gebe es regelmäßige Kontakte,sagt Geschäftsstellenleiter Christian-Friedrich Fahlberg. Dabeikooperieren Dienstleister, Ausrüster und Forschungseinrichten sowieUniversitäten und Hochschulen. Das mit Fördermitteln des Bundes, desLandes und der EU ins Leben gerufene Projekt steht längst auf eigenenBeinen. 56 Forschungsprojekte wurden bis zum vergangenen Jahrumgesetzt.
Inzwischen wird an neuen Vorhaben gearbeitet, der Verein hat seineRolle als Moderator der Branche gefunden. «Dabei kommt uns dieexzellente Lage Sachsen-Anhalts zugute», sagt Fahlberg. DasBundesland profitiert von den Automobilbauern in den umliegendenRegionen. MAHREG orientiert sich aber bereits weiter. Fahlberg nenntals Beispiel Kontakte in Regionen Frankreichs, Spaniens undBulgariens. Mit einer russischen Region wurde jüngst eineKooperationsvereinbarung abgeschlossen.