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Royaler Baby-Countdown Royaler Baby-Countdown: Kate lässt sich weiter Zeit

Von Hendrik Bebber 07.07.2013, 15:31

London - Die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit konzentriert sich in diesen Tagen auf das Londoner Marienhospital. Der Countdown läuft, jeden Tag könnte der royale Nachwuchs geboren werden.

+++Sonntag, 14. Juli - Kricketsieg statt Baby-Geburt+++

Die erlösende Nachricht, auf die England so lange gewartet hatte, kam in den späten Abendstunden. Mit großem Jubel feierten die Engländer den Tagessieg ihrer Nationalmannschaft im Kricket gegen den alten Erzgegner Australien. Nun wartet die Nation gespannt darauf, ob sich dieser Erfolg fortsetzt und die Trophäe wieder in sein Heimatland zurückkehrt.

Die Fotografen, Reporter und Kamerateams, die in der Gluthitze vor dem Marienhospital in London schwitzten, wurden wieder enttäuscht. Die Medien hatten dieses Wochenende als den Geburtstermin für das königliche Baby festgesetzt. Doch Kate verbrachte den heißesten Tag seit sieben Jahren im schattigen Garten des Landhauses ihrer Eltern fern ab von London Berkshire. Prinz William spielte unterdessen mit seinem Bruder Harry Polo. Er wollte eigentlich seine Teilnahme an dem Benefizspiel absagen, zu der er sich lange vor Kates Schwangerschaft verpflichtet hatte, um bei seiner Frau zu sein. Doch die Herzogin überredete ihn, wie geplant den Polo-Hammer zu schwingen, weil sie bis zur Geburt ihres ersten Kindes ein „normales Leben“ führen möchte. Als der Herzog von dannen zog, um mit seinem geliebten Polo-Sport den Fundus der wohltätigen Stiftung aufzustocken, blies das Medienheer vor dem Krankenhaus wieder den Großalarm ab.

Es war der Tag von St. Swithurn, der in England die gleiche Bedeutung hat, wie die „Siebenschläfer“ in Deutschland. Das Wetter, das an diesem Tag herrscht, wird die nächsten sieben Wochen bestimmen. Hoffentlich gilt dies nicht auch für Schwangerschaften.

+++Samstag, 13. Juli - Keine Wolke und kein Baby in Sicht+++

Der Stichtag der Medien für die Ankunft des königlichen Babys begann ereignislos.

Ein strahlender Tag in London. Der lang vermisste Sommer ist endlich gekommen. Das Wetter ist viel zu schön um Kinder zu kriegen. Keine Wolke und kein königliches Baby ist am heißesten Tag des Jahres in Sicht. Für die internationalen Medien ist jedoch der Tag total verhagelt, denn heute sollte eigentlich passieren, auf was sie sich schon seit Wochen vorbereitet haben.

Vor allen die US-Medien sind schwer enttäuscht. Von Alaska bis Wyoming gab es keinen Fernsehsender und kein Magazin, das nicht schon seit Monaten alle möglichen Aspekte von Kates Schwangerschaft ausgeschlachtet hat. Verglichen damit sehen die Briten das ganze recht gelassen. Recht unbekannt ist hier auch der amerikanische Brauch der „Baby Shower“, wo das „freudige Ereignis“ gleich dem Polterabend vor der Hochzeit Partys vor gefeiert wird. In den USA, Kanada und Australien wurden jedoch schon lange „Baby Cambridge Shower“ abgehalten. In Carefree (Arizona) labten sich 150 Gäste „very British“ mit „Scones“ und Erdbeermarmelade unter den Augen von Kate und William, die als Pappfiguren königlich dazu lächelten.

Doch die großen amerikanischen Networks möchten endlich das königliche Baby in Fleisch und Blut präsentieren. „Ich bin so aufgeregt, dass sich meine, bei mir selbst hätten schon die Wehen eingesetzt“, bekannte die CNN- Moderatorin Victoria Arbiter. „Jedes Mal wenn das Telefon klingelt, wird mir übel bei dem Gefühl jetzt ist der Moment gekommen. Aber es ist nicht nur ich; die ganze Welt wartet darauf.“

Vielleicht ist es morgen soweit. Aber auf der anderen Seite wollen William und sein Bruder Harry am Sonntag an einem Polo-Match für wohltätige Stiftungen teilnehmen. Womöglich kennen der Vater und Onkel besser als die Medien das englische Sprichwort „Haste makes waste“ („Gut Ding will Weile haben“).

+++Freitag, 12. Juli - Spannung ist auf dem Siedepunkt+++

Nicht nur die Fotografen der Weltpresse sitzen nagelkauend auf ihren Stehleitern vor dem Marienhospital. „Wir alle sind sehr aufgeregt und warten intensiv darauf“, bekannte Stief-Großmutter Camilla bei einer Gartenparty im Buckingham-Palast. „Wir warten ständig auf den Anruf“. Und der Großvater Prinz Charles sagte bei dieser Gelegenheit zu dem Hersteller einer Gedenktasse für das königliche Baby: „Nun ja, jetzt ist es bald so weit.“ Gemeint ist natürlich „Ereignis S0601867“. So lapidar bezeichnet das Londoner Straßenverkehrsamt auf den Parkverbotsschildern vor dem Krankenhaus die Geburt des künftigen Monarchen.

Die Bemerkungen von Charles und Camilla führten zu der Spekulation, dass Kate womöglich schon heimlich das Krankenhaus durch einen Nebeneingang betreten hätte. Doch der Hubschrauber, der Prinz William aus Wales für die Geburt seines ersten Kindes nach London fliegen soll, hatte noch nicht abgehoben. Sobald das Baby auf die Welt gekommen ist, wird es ganz London hören. Dann feuert nämlich die berittene königliche Artillerie im Hyde Park den traditionellen Salut von 41 Kanonenschüssen. Der erste Mann, der außer den Eltern davon erfährt, dass es endlich „soweit ist“, heißt Jamie Lowther-Pinkerton, der Privatsekretär des Herzogspaares von Cambridge. Über ein abhörsicheres Handy alarmiert er dann sofort Marcus Setchell. Der 70-jährige Gynäkologe der Queen steht schon seit Tagen auf Abruf für die Entbindung bereit. Mitchell, der schon den Kindern von Prinz Edward und seiner Frau Sophie auf die Welt geholfen hat, verschob nun extra für die Geburt des Stammhalters des Hauses Windsor seine Pensionierung.

Wenn das Baby schließlich da ist, wird Prinz William die Queen telefonisch darüber informieren. Sein Privatsekretär teilt dies Minuten später Premierminister David Cameron und dem Erzbischof von Canterbury mit. Die Nachrichtenzentrale im Buckingham-Palast verkündet dann die frohe Botschaft telefonisch den Staats- und Regierungschefs der 54 Länder und den Chefminister von Schottland, Wales und Nordirland. Auch im Zeitalter von „Twitter“ wird die Geburt traditionell auf einem Plakat verkündet, dass auf einer vergoldeten Staffelei am Tor des Buckingham Palastes ausgestellt ist.

Nach der Geburt zieht die Mutter in ihr Wöchnerinnenzimmer im „Lindo“-Flügel des privaten Krankenhauses um. Es ist eine ganze Suite im „gehobenen modernen Hotelstil“ und zum Mobiliar gehört auch ein Liegesessel, damit sich auch  Prinz William von der Strapaze erholen kann. Während die Queen nach dem Protokoll darauf wartet, dass das Baby zu ihr gebracht wird, geben sich Kates Angehörige und die königliche Familie beim Besuch des Krankenhauses die Klinke in die Hand. Die stolzen Großeltern Michael und Carole Middleton, Prinz Charles und Camilla sowie Tante Pippa und die lieben Onkel James und Prinz Harry sind die ersten die das neue Baby bewundern können.

Laut den letzten Gerüchten soll es der baldigen Mutter „blendend gehen“. Sie soll sogar mit dem Gedanken gespielt haben, das Galakonzert am Donnerstag zu besuchen aber hat sich dann doch eines Besseren besonnen. Anscheinend ist ihr die Schwangerschafts-Diät aus heißen Currys und süßen deutschen Gummibärchen, für die sie einen Heißhunger entwickelte, gut bekommen.

+++Donnerstag, 11. Juli - Ein unerfreuliches Ereignis+++

Je näher der Geburtstermin von „Baby Cambridge“ rückt, desto mehr kocht die Gerüchteküche. „Gewöhnlich gut unterrichtete Kreise“ munkeln, dass neben Prinz William auch Kates Mutter Carol und ihre Schwester Pippa bei der Niederkunft dabei sein werden. Wie dem auch sei, so bleibt die königliche Geburt eine private Affäre und nicht wie bis ins 20. Jahrhundert hinein ein Staatsakt, der öffentlich bezeugt werden musste.

Als 1930 die Königin Mutter Elizabeth kurz vor der Entbindung von Prinzessin Margaret stand, musste der Innenminister von London nach Schottland reisen, um das Ereignis augenscheinlich zu dokumentieren. Es dauerte schließlich drei Wochen, bis er der Regierung melden konnte, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Die „Queen Mum“ beschwerte sich damals bitter über den Eingriff in ihre Privatsphäre bei ihrer Schwiegermutter Königin Mary als sie sagte, „ich muss wohl jetzt alles mögliche schlucken, damit es schneller geht und diese albernen Männer nicht länger warten müssen“. Königin Mary tröstete sie mit der lapidaren Feststellung „Die Schwangerschaft ist der Fluch der auf uns Frauen liegt“.

Die Gepflogenheit, dass Minister bei einer königlichen Geburt anwesend sein müssen, geht auf Maria von Modena, der Ehefrau von König Jakob II (1603-1701) zurück. Damals wurde gemunkelt, dass sie ihre Schwangerschaft nur vorgetäuscht hat und ein fremdes Baby in einer Wärmeflasche in ihr Wöchnerinnenzimmer geschmuggelt wurde. Für viele Frauen in der Geschichte der britischen Monarchie waren Geburten nicht ein „freudiges Ereignis“ sondern ein ungeheurer Stress. Berühmt-berüchtigt war der Wunsch Heinrich VIII. nach einem Thronerben. Weil seine Frau Katharina von Aragon dies nicht erfüllen konnte, ließ er sich scheiden und trennte die Kirche von Rom. Dieses Unvermögen war auch ein Grund dafür, dass zwei ihrer Nachfolgerinnen auf dem Schafott endeten.

Heinrich VIII. Tochter Königin Maria hatte eine ganze Reihe von „Phantomschwangerschaften“ und ihre Schwester Elizabeth I, war nach Ansicht einiger Historiker durch ihre Jugendbeobachtungen so traumatisiert, dass sie als „jungfräuliche Königin“ in die Geschichte einging. Königin Anne (+1714) war 17 Mal schwanger aber keines ihrer geborenen Kinder überlebte die Mutter.

Königin Victoria gebar zwar neun Söhne und Töchter aber verabscheute Schwangerschaften und Babys, „die eine Frau zur Kuh machen.“ Ihr Mann Prinz Albert von Coburg begründete die Tradition, dass die meisten königlichen Väter seitdem die Geburten bezeugt haben. Die Ausnahme war Prinz Philip, der Squash spielte, als Prinz Charles geboren wurde. Die damalige Labour Regierung hatte erst für die spätere Königin Elisabeth II die Jahrhunderte alte Gepflogenheit abgeschafft, dass Volksvertreter die Geburt von Prinzen und Prinzessinnen bezeugen müssen. Angeblich war die Queen über diesen Traditionsbruch „nicht amüsiert“. Aber ihr Enkel Prinz William und seine Frau sind gewiss froh, dass sie den Kreissaal nicht mit dem Innenminister und dem Erzbischof von Canterbury teilen müssen.

+++Mittwoch, 10. Juli - Erster Schrei ist königlich+++

Während immer noch heiße Wetten laufen, welchen Vornamen das jeden Augenblick erwartete königliche Baby bekommt, herrscht jetzt wenigstens Gewissheit über den Titel. Der Kensington Palast gab bekannt, dass der Säugling als „Königliche Hoheit“ und als Prinz oder Prinzessin in die Windeln macht. Angenommen die Wettfavoriten „Alexandra“ oder „George“ setzen sich wirklich durch, dann   hieße der neue Spross des Hauses Windsor offiziell „Seine Königliche Hoheit, Prinz George von Cambridge“ beziehungsweise „Ihre Königliche Hoheit, Prinzessin Alexandra von Cambridge“.

Damit wäre das Baby um einiges individueller als seine Eltern. Diese verloren nämlich bei der Hochzeit ihre Vornamen. Aus „Prinz William von Wales“ und „Kate Middleton“ wurden nämlich schlicht und einfach „Der Herzog von Cambridge“ und „Die Herzogin von Cambridge“. Diesen Titel hatte die Queen ihrem Enkel und seiner Frau als Hochzeitsgeschenk verliehen.  Das Baby braucht auch in Schottland und Nordirland nicht wie die Eltern den Titel zu wechseln, die dort als Markgraf und Markgräfin von Strathearn beziehungsweiser Baron und Baronin Carrickfergus angeredet werden.

Für die klaren Titelverhältnisse hatte die Uroma mit einem königlichen Patent gesorgt. Die Queen verfügte außerdem, dass auch die jüngeren Geschwister des Babys den Titel Prinz oder Prinzessin vor ihren Vornamen stellen können, was bislang nur das Privileg der Erstgeburt war.

Cambridge, das eigentlich als Universitätsstadt schon weltberühmt ist, fühlt sich durch die Baby-Titulierung nun noch mehr gebauchpinselt. „Ich bin freudig überrascht durch diese unglaubliche Nachricht“ jubelt der stellvertretende Bürgermeister George Pippas. „Es ist einfach wundervoll. Wir könnten uns keine größere Ehre wünschen. Nun warten wir gespannt auf die Ankunft unseres Prinzen oder unserer Prinzessin“. Diese Stimmung herrscht sicherlich auch im Londoner Marienhospital, wo einer der acht Kreissäle schon seit Tagen für die königliche Niederkunft frei gehalten wird. Wenn es endlich soweit ist, wird  dort freilich das Kind schlicht als „Baby Cambridge“ in die Geburtenliste eingetragen werden.

+++Dienstag, 9. Juli - Sabberlatz mit Krönchen+++

Kate und William Geheimniskrämerei ist ausgesprochen geschäftsschädigend für die britische Andenkenindustrie. Weil das Herzogspaar von Cambridge das Geschlecht und den Namen des erwarteten Babys verheimlicht, können die Souvenirteller- und tassen vorläufig nicht bedruckt werden. Dennoch rechnet die Sparte nach dem frohen Ereignis im Hause Windsor mit einer Umsatzsteigerung von 300 Millionen Euro.

„Solche Ereignisse erzeugen einen „Wohlgefühl Faktor“, der den Umsatz bestimmter Marken und Produkte fördert“, sagt Mandy Murphy, die Sprecherin des britischen Einzelhändlerverbandes. Viele Firmen produzieren wegen der Ungewissheit ob Junge oder Mädchen gleich doppelt oder geschlechtsneutral. Der besonders gute Tropfen, mit dem die Briten auf die Geburt ihres künftigen Monarchen anstoßen, wird von M&S in rosa und den blauen Flaschen angeboten. Selbst der Partyversand von Kate Middletons Eltern scheint nicht mehr zu wissen als die Konkurrenz und hat nur eine Neuauflage ihrer Kindergeburtstagsserie „Ich bin eine Prinzessin“ aufgelegt. Der führende Kleinkinderausstatter „Mothercare“ bietet einen Strampelanzug mit dem Logo „Prinz im Training“ an, aber garniert Schlafdecken und Lätzchen vorsichtig nur mit aufgedruckten Kronen.

Die Kinderbuchverlage haben eine Reihe von Publikationen herausgebracht, die sich um eine fiktive Prinzessin drehen, deren Baby mit seinem nächtlichen Gebrüll der Queen den Schlaf raubt. Um dies zu verhindern, verlegten Musikproduzenten CDs mit beruhigender Klassik und Schlafliedern. Bleibt nur zu hoffen, dass der 31–Jährige Vater Prinz William bei seiner Vorliebe für Hiphop und Dance auch diese Scheiben einschiebt. Kate kann ihre strapazierten Nerven damit beruhigen, dass sie Keks aus mit Kronen bedruckten Büchsen knabbert, die die Form von königlichen Kinderrasseln und Babyfläschchen haben.

Wer mit seinem Baby wahrhaft „königlich“ in London logieren möchte, kann dies für 2700 Euro pro Nacht in eine Suite des „Grosvenor House“ tun. Das Kinderzimmer wurde von der gleichen Firma ausgestattet, die schon Prinz Williams Krabbeljahre  stilvoll und komfortabel machte.

Die offizielle Vermarktungsagentur der Monarchie wird erst nach der Ankunft des neuen Mitglieds der Firma Windsor, mit Souvenirs in das große Geschäft einsteigen. Bislang gibt es im Angebot nur Schlafanzüge im Stil der königlichen Garde der Babys und T-Shirts für kleine Prinzessinnen. Bei allen Profitstreben ist doch Vorsicht geboten. Schließlich will niemand den Fehler machen, wie ein chinesischer Exporteur, der sofort nach der Ankündigung von Kate Middletons Verlobung zehntausende von Teebechern auf den Markt warf: Sie zeigten allerdings statt Prinz William dessen Bruder Harry als Bräutigam.

+++Montag, 8. Juli - Silber für alle Geburtstagskinder+++

Mit dem königlichen Baby kommen zwischen 1900 und 2000 seiner künftigen Untertanen auf die Welt. Das ist statistisch die Durchschnittszahl der täglichen Geburten in Großbritannien. Die königliche Münze geht auf Nummer sicher und hat 2013 Glückspfennige geprägt, die den mitköniglichen Geburtstagskindern als Geschenk überreicht werden.

Im Gegensatz zu den kupfernen „One-Penny“-Stücken ist die Gedenkmünze aus purem Silber und hat einen reinen Metallwert von 28 Pfund (rund 32 Euro). Auf der Rückseite sind das volle königliche Wappen und die Jahreszahl 2013 eingeprägt. „Mit dem Herzogspaar teilen viele Mütter und Väter in unserem Land den glücklichen Tag, an dem sie ihr neues Baby begrüßen“, gab die Königliche Münzprägeanstalt bekannt. „Aber es ist auch ein historisches Datum, den wir mit einem silbernen Glückspfennig für die Geburtstagskinder feiern möchten.“

Nach englischer Tradition soll es einem neu geborenen Baby Wohlstand und Gesundheit bringen, wenn man seine Hand mit Silber berührt oder eine silberne Münze schenkt. Je nachdem, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, werden die Glücksbringer in einer blauen oder einer rosa Börse verschickt.

+++Wettbüro vor dem Krankenhaus eingerichtet+++

„Babys haben ihre eigene Agenda“, soll Kate auf die Frage geantwortet haben, wann es denn soweit ist. Eingedenk dessen verhängte die Polizei vom 1. bis zum 31. Juli ein Halteverbot vor dem Krankenhaus, damit nur Autos mit einem Sonderpass wegen eines „Ereignisses“ dort parken können. Die Fixierung auf den 13. Juli entstand angeblich durch eine Indiskretion von Freunden des Herzogspaares, die diesen Termin bei einem Grillfest schon vor feierten.

Auf der anderen Seite soll der königliche Gynäkologe Marcus Setchell letzte Woche nach einem Kricketmatch auf den Umtrunk verzichtet haben, weil er „jeden Moment“ für die Entbindung ins Krankenhaus eilen müsste. Doch die Medienplaner müssen sich unter anderen Umständen auch auf eine erhebliche Verzögerung einrichten. Laut mehreren Behauptungen von Klatschkolumnisten hätte Carole Middleton Freundinnen anvertraut, dass ihr Enkelkind unter dem Sternzeichen des Löwen geboren würde. Und das wäre nicht vor dem 22. Juli möglich. Die Fotografen machen das Beste aus Langweile und Ungewissheit und haben ein eigenes „Wettbüro“ vor dem Krankenhaus eingerichtet. Auf einem Kalenderblatt mit einem hastig gekritzelten Klapperstorch kann man einige Pfund darauf setzen, wann der Vogel das königliche Baby abliefern wird.

+++Sonntag, 7. Juli - Warten auf den „Goldenen Schuss“ +++

Die Geburt des königlichen Babys wird zwar erst Ende der Woche erwartet, aber die Presse-Wehen haben schon voll eingesetzt. Die Szenerie vor dem Londoner Marienhospital, in dem die Herzogin von Cambridge entbinden wird,  erinnert an einen Weltkongress der Fensterputzer oder Glühbirnenauswechsler: Täglich wächst der Wald aus Stehleitern und Plattformen von denen die Fotografen aus allen Ecken der Erde auf den „Goldenen Schuss“ warten.

Der Kampf um die besten Positionen zeugt von der Nervosität der internationalen Medien, die einem Ereignis entgegenfiebern, dass theoretisch jetzt jede Stunde aber auch Ende des Monats stattfinden wird. Weil die Herzogin von Cambridge wegen außergewöhnlich starker Übelkeit im Dezember zur Beobachtung ins Krankenhaus musste, sah sich der Palast entgegen aller Gepflogenheit gezwungen, ihre Schwangerschaft bekannt zu geben. Als Termin der Niederkunft wurde nur „Mitte Juli“ genannt. Aber irgendwie hat sich bei den Medien der 13. Juli als Geburtstag des neuen Sprösslings der Windsors durchgesetzt. Nun dämmert es den Medien, dass sie bei den Geburtsprognosen für die Prinzen William und Harry ziemlich schief lagen.