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Roland Jahn Roland Jahn: Geradlinig

28.01.2011, 19:32

Halle (Saale)/MZ. - Die Wahl des Journalisten Roland Jahns zum Chef der Stasi-Unterlagen-Behörde ist rundum positiv. Der 57-Jährige hat sich den Job durch lebenslange Geradlinigkeit verdient. Er geht heute weiter den aufrechten Gang. Das zeigte er am Freitag allein durch seine äußerliche Erscheinung. Die Koalition hätte einen Karrieristen mit Krawatte und Parteibuch nehmen können. Dass sie es nicht tat und jemanden auswählte, der kulturell eher ins rot-grüne Milieu passt, spricht für Unionsparteien und FDP.

Man kann an Tagen wie diesen froh sein über die Demokratie, in der wir leben (dürfen). Dass Jahn derjenige sein wird, der in der Behörde das Licht ausmacht, liegt in der Natur der Sache. In zehn Jahren hat sie sich wohl überlebt.

Zum Erfreulichen zählt, dass einige Linkspartei-Abgeordnete offenbar ebenfalls für Jahn votierten. Zwar dürfte das Einverständnis teilweise taktischer Natur sein. Aber sie wollten nicht schon wieder als Ewiggestrige dastehen.

Freilich weiß Birthlers Nachfolger, dass es in der Linkspartei Leute gibt, die den Rechtsstaat verinnerlicht haben. Er appellierte am Freitag an ihre Verantwortung. Sie sollten dies als Chance begreifen.

Kontakt zum Autor:Markus Decker