Rege Magdeburg Rege Magdeburg: Produktion für Porsche soll verlagert werden
Magdeburg/dpa. - Ungewissheit bei der Rege Motorenteile GmbHMagdeburg: Teile der Produktion des Automobilzulieferers werden nachThüringen und Hessen verlagert. «Bis Ende August soll die Fertigungvon Zylinderköpfen für Porsche nach Eisenach und Witzenhausen verlegtwerden», sagte Geschäftsführer Günther Werner am Mittwoch der dpa.Die die Zahl der derzeit 380 Beschäftigten im Magdeburger Werk sollbis Ende 2004 konstant gehalten werden. Die Pläne für 2005 unddarüber hinaus werden nach Angaben von Werner derzeit erarbeitet. DieGewerkschaft IG Metall kündigte Widerstand gegen das Vorhaben an.
Das Unternehmen hatte bereits im März angekündigt, nach demzuletzt schlechten Betriebsergebnis der gesamten Rege-Gruppe mit 1600Beschäftigten seine Struktur überprüfen zu wollen. Nach Angaben derGeschäftsführung hatte Rege Magdeburg im vergangenen Jahr ein«zweistelliges Minus» eingefahren. Auch die Zahlen vom Januar undFebruar seien schlechter als erwartet ausgefallen.
In der Porsche-Produktion in Magdeburg sind etwa 60 Mitarbeiterbeschäftigt. Diese müssten jedoch nicht entlassen werden, weilzusätzliche Aufträge eingegangen seien, sagte Werner. In Eisenachdagegen seien Aufträge von Citroen und Peugeot weggebrochen, so dassfreie Kapazität für Porsche vorhanden sei. Das Unternehmen wolle inEisenach - wo etwa 750 Beschäftigte arbeiten - keine Entlassungenvornehmen, da sonst Investitionszulagen zurückgezahlt werden müssten,sagte Werner.
Die IG Metall betrachtet die Entwicklung mit Sorge. Es seiungewiss, wie es ab 2005 weitergeht, sagte der 1. Bevollmächtigte fürMagdeburg-Schönebeck, Detlev Kiel. Mit der Auslagerung vonVorrichtungen für die Fertigung von Porsche-Teilen sei bereitsbegonnen worden, sagte Kiel. Dagegen habe die IG Metall beimAmtsgericht in Magdeburg eine einstweilige Verfügung beantragt.
Eine vom Betriebsrat beauftragte Unternehmensberatung sei zu demErgebnis gekommen, dass der Standort Magdeburg unter leichtveränderten Bedingungen positive Erträge erzielen könne, teilte dieIG Metall weiter mit. Außerdem habe der Gutachter herausgefunden,dass Rege Magdeburg mit Kosten belastet wurde, die nicht am Standortin der Landeshauptstadt entstanden seien.
Auch die Stadt Magdeburg will die Produktionsverlagerung nichthinnehmen. Es müssten alle Möglichkeiten genutzt werden, die 380Arbeitsplätze in Magdeburg zu erhalten, sagte Oberbürgermeister LutzTrümper (SPD). Das Wirtschaftsministerium setze alles daran, denStandort zu erhalten, sagte ein Sprecherin. Derzeit gebe es Gesprächemit der Geschäftsführung, die noch nicht abgeschlossen seien.