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Prognose für Deutschland Prognose für Deutschland: 2050 wird fast jeder Dritte älter als 65 sein

15.03.2006, 15:28

Wiesbaden/dpa. - Die Zahl der Menschen in den ärmsten Ländern werde sich bis 2050 fast verdoppeln.

Insgesamt werden bis dahin etwa 9,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben, heute sind es 6,5 Milliarden. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) hervor.

Das Durchschnittsalter der Menschen wird auch im internationalen Maßstab weiter ansteigen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) werden im Jahr 2050 in den Entwicklungsländern mehr als drei Mal so viele alte Menschen über 65 Jahre leben wie in den entwickelten Ländern, berichtete das Amt in Wiesbaden.

Deutschland habe bereits im Jahr 2000 in etwa eine Bevölkerungsstruktur aufgewiesen, die weltweit erst im Jahr 2050 erwartet wird: So waren 16 Prozent der Deutschen jünger als 15 Jahre, ein Anteil, der sich nach Einschätzung der Statistiker nicht mehr wesentlich verändern wird. 17 Prozent der Deutschen waren älter als 65 Jahre, doch dieser Anteil soll bis 2050 auf etwa 30 Prozent steigen. Damit nimmt Deutschland unter allen entwickelten Ländern eine Spitzenposition ein.

Die Folge wird sein, dass immer mehr alte Menschen denen im mittleren oder erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) gegenüberstehen. Auch hier weist Deutschland mit 25 älteren auf 100 Menschen im mittleren Alter bereits den Wert auf, den die UN im Jahr 2050 weltweit erwartet. In Deutschland werde das Verhältnis nach der Vorhersage bei 51 zu 100 liegen und damit deutlich über dem für alle entwickelten Länder erwarteten Wert von 44 zu 100.

Nach den Berechnungen wird das so genannte Medianalter, das die Bevölkerung in eine jüngere und eine ältere Hälfte teilt, deutlich ansteigen. Derzeit liegt es weltweit bei etwa 27 Jahren, wird aber auf 38 Jahre ansteigen. In Europa kann man sich im Jahr 2050 sogar als 46-Jähriger noch als statistisch jüngerer Mensch fühlen.

«Es ist noch lange kein Ende des Wachstums in Sicht», sagte die stellvertretende DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung weltweit. Das Problem sei, dass viele Menschen in den Entwicklungsländern noch immer keinen Zugang zu Verhütungsmitteln hätten. «In Afrika stehen heute jährlich nur drei Kondome pro Mann aus Hilfsprogrammen zur Verfügung.» Am größten werde der Zuwachs in Zentralafrika sein. Die Bevölkerungszahl von heute 112 Millionen werde sich nahezu verdreifachen.

Obwohl die Zahl der HIV-Infektionen in einigen afrikanischen Ländern niedriger ist als bisher angenommen, hat Aids vor allem südlich der Sahara verheerende Auswirkungen. «Aids ist ein schwer wiegendes Entwicklungshemmnis, das die Armut in den Ländern zusätzlich verstärkt», sagte Bähr. Fast zwei Drittel der weltweit 40 Millionen HIV-Infizierten lebten in Afrika. In mehreren Ländern liege die Infektionsrate deutlich über 20 Prozent, in Botswana und Swasiland sogar bei mehr als 37 Prozent.