Produktion wird eingestellt Produktion wird eingestellt: Berlin Cosmetics schließt Werk in der Hauptstadt
Berlin/dpa. - Mit der Einstellung der Produktion beimKosmetikhersteller Berlin Cosmetics zum Jahresende werden die altenOst-Marken des Unternehmens nicht verschwinden. Die Firma, die ausdem Volkseigenen Betrieb (VEB) Kosmetik-Kombinat Berlin hervorging,vertreibt die meisten Artikel unter Namen, die es schon zu DDR-Zeitengab: Atoll, Koivo, Soirée und Alon. Ein Unternehmenssprecher sagte amDonnerstag, das Sortiment werde beibehalten. Alle Haut- undHaarpflegeprodukte würden aber künftig in Köln im Werk von MaximMarkenprodukte hergestellt, das zur selben Unternehmensgruppe wieBerlin Cosmetics gehört. Die Maxim-Gruppe beliefert vor allemDiscounter wie Aldi.
Geschäftsführer Rolf Giesen hatte am Mittwoch die Schließung desWerks in Berlin-Marzahn verkündet. Damit gehen an dem Standort mehrals 40 Arbeitsplätze verloren. Lediglich der Vertrieb soll mit 10 bis15 Mitarbeitern soll in Berlin bleiben.
Der Sprecher betonte, allen gekündigten Beschäftigten werde einStellenangebot für das Kölner Werk gemacht. Dies habe Giesen aufeiner Betriebsversammlung versichert. Wer das nicht annehmen wolleoder könne, solle pro Beschäftigungsjahr im Betrieb ein halbesMonatsgehalt Abfindung bekommen.
Die Konzentration der Produktion auf den einen Standort Köln seinotwendig, um das Personal «flexibler je nach Auftragslage einsetzenzu können», sagte der Sprecher. Giesen hatte die Aufgabe der BerlinerProduktion mit der wachsenden Konkurrenz von Billiganbietern ausAsien und Osteuropa begründet. Deshalb hätten sich in den vergangenenJahren Verluste von insgesamt 4,9 Millionen Euro angehäuft.
In Marzahn produzierte Berlin Cosmetics zuletzt vor allemLippenstifte, Augenkosmetik sowie Cremes und Körperlotionen der West-Marke Kaloderma, die der Unternehmer Giesen 2001 von Schwarzkopf undHenkel übernommen hatte. Giesen hatte Berlin Cosmetics 1997 aus derInsolvenz heraus erworben. Danach seien die Geschäftezwischenzeitlich gut gelaufen, sagte er.