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Privatbank Warburg stützt Bankhaus Wölbern

17.04.2009, 14:18

Hamburg/dpa. - Die Privatbank M.M.Warburg hat mit Unterstützung des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) das Hamburger Bankhaus Wölbern übernommen.

Das teilten eine Verbandssprecherin und ein Warburg-Sprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Hamburg mit. Nach dpa-Informationen mangelte es Wölbern zuletzt an Eigenkapital. Damit ist in der Finanzkrise ein weiteres Bankhaus ins Straucheln geraten und musste aufgefangen werden.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) war nach eigenen Angaben vom Freitag eingeschaltet. Die Vereinbarung werde begrüßt, erklärte eine BaFin-Sprecherin. Es sei eine tragfähige Lösung gefunden worden.

Es werde nun geprüft, ob das Hamburger Bankhaus Wölbern & Co. bei den Käufern bleiben oder weiter veräußert werde, hieß es von Warburg und dem Bankenverband. Zu den Konditionen des Kaufs sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Vereinbarungen wurden demnach vor einer Woche geschlossen.

Das Emissionshaus Wölbern Invest AG ist nicht vom Verkauf betroffen. Die kleine Privatbank Wölbern mit einer Bilanzsumme von rund 717 Millionen Euro (2007) ging ursprünglich aus dem 1816 in Berlin gegründeten Bankhaus E. J. Meyer hervor. 1956 wurde das Bankhaus in Wölbern umbenannt.

Die Warburg-Bankengruppe sei erfahren in der Führung von Tochterbanken vergleichbarer Größe, verfolge mit dem Erwerb jedoch keine besonderen strategischen Ziele, hieß es. M.M.Warburg & CO Gruppe KGaA wurde 1798 in Hamburg gegründet und zählt zu den großen Privatbanken in Deutschland. Sie gibt ihr Geschäftsvolumen für die Bankengruppe mit 8,9 Milliarden Euro für 2007 an.

Das Bankhaus Wölbern ist seit drei Jahren in Besitz des Hamburger Mediziners und Biotech-Unternehmers Prof. Heinrich Maria Schulte. Schon beim damaligen Verkauf war Warburg an Wölbern interessiert. Vor zwei Jahren war das Institut in das Bank- und das Fondsgeschäft (Wölbern Invest) aufgeteilt worden. Die Bankgeschäfte werden seit Jahresanfang von Hans-Detlef Bösel mitgeführt, der aus dem Investmentbanking der Warburg-Bank kam.