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Porträt: Heinz Riesenhuber

27.10.2009, 10:14

Berlin/dpa. - Eigentlich ist Heinz Riesenhuber mit seinen zahlreichen Nebenposten gut beschäftigt. Jetzt kommt noch ein weiteres Amt auf den CDU-Mann zu, das ihn allerdings nur kurz in Anspruch nehmen wird: Als ältestes Mitglied wird der 73-Jährige die erste Sitzung des 17. Bundestags eröffnen.

Immerhin schon 33 Jahre sitzt der gebürtige Frankfurter, dessen Markenzeichen die Fliege ist, im Parlament. Im neuen Bundestag gehört er zu den letzten Kohl-Getreuen. Von 1982 bis 1993 war der promovierte Chemiker unter dem CDU-Kanzler Bundesminister für Forschung und Technologie. Diese Tätigkeit holte ihn im zurückliegenden Wahlkampf ein. Neu aufgetauchte Akten aus dem Jahr 1983 schienen zu belegen, dass Gutachten zum geplanten Atomendlager Gorleben auf Druck der Politik geschönt worden waren. Der damals dafür mit zuständige Ressortchef wies dies entrüstet zurück.

Nach seiner Ministerzeit wurde der Vater von vier Kindern, der seit 2002 den Wahlkreis Main-Taunus vertritt, Mitglied in zahlreichen Beiräten und Aufsichtsräten von deutschen und ausländischen Unternehmen. Dazu gehörten etwa Mandate für Altana, Henkel, Vodafone oder Kabel Deutschland.

Vorhaltungen, dass die vielen Nebenjobs eigentlich nur schwer mit der Tätigkeit als Abgeordneter unter einen Hut zu bringen sind, hält der CDU-Politiker für unbegründet. Dies sei alles eine Sache der «straffen und intelligenten Arbeitsplanung». In den 20 bis 25 Sitzungswochen des Bundestags sei er jedenfalls «fulltime»- Abgeordneter. Und allen Firmen habe er von vornherein klargemacht, dass er für Lobbyarbeit nicht zur Verfügung stehe, versichert Riesenhuber: «Ich trenne sauber die verschiedenen Tätigkeiten und halte mich an die Regeln.»

Porträt: Joachim Schucht, dpa