1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Zigaretten: Zigaretten: Preiserhöhung für Traditionsmarken im Osten geringer

Zigaretten Zigaretten: Preiserhöhung für Traditionsmarken im Osten geringer

Von Steffen Höhne 29.02.2004, 21:58
Eine Raucherin zündet sich eine Zigarette an (Foto: dpa)
Eine Raucherin zündet sich eine Zigarette an (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Halle/MZ. - Ab Montag werden Zigaretten um durchschnittlich 40 Cent teurer. Bekannte ostdeutsche Traditionsmarken wie F6, Cabinett und Club bleiben dabei günstiger als die meisten anderen Sorten. Während beispielsweise die Marlboro-Schachtel nun 3,60 Euro kostet, wird die F6 für 3,30 Euro angeboten (je 19 Zigaretten). Die Club (18 Stück) verteuert sich auf 3,20 Euro. Am Automaten gibt es künftig für vier Euro 23 Stück. Glück hat, wer noch Restbestände an alten Packungen erhält - diese werden zum bisherigen Preis angeboten.

Die Preiserhöhungen um bis zu 55 Cent für eine Großpackung gehen zu gut zwei Dritteln auf das Konto der Bundesregierung, die eine Anhebung der Tabaksteuer um 1,2 Cent pro Zigarette durchgesetzt hat. Mit dem anderen Drittel versucht die Tabakindustrie ihre Gewinnmarge zu erhöhen. Dieser Plan könnte jedoch nicht vollständig aufgehen: Der Hamburger Reemtsma-Konzern (West, Cabinet) will seine bislang nur im Osten erhältliche Marke "JPS Red" künftig national zum Preis von 3,20 Euro anbieten. "Mit diesem Schritt soll eine größere Differenzierung im Markt erreicht werden", sagte Reemtsma-Sprecher Lars Großkurth. "Wir schließen so den Abstand zu den Handelsmarken."

Auch der Geldregen für die öffentlichen Kassen - geplant sind 1,25 Milliarden Euro - dürfte geringer als erhofft ausfallen. "Mit der Aufnahme von Polen und Tschechien in die EU im Mai werden vor allem die grenznahen Regionen mit billigen Zigaretten überflutet", befürchtet Ernst Brückner vom Verband der Cigarettenindustrie. Er verwies darauf, dass schon die Steuererhöhungen 2002 und 2003 um je einen Cent pro Zigarette zu einem Umsatzminus der Industrie von 8,6 Prozent geführt hatten. "Die Steuerschraube wird jetzt überdreht, so dass der Umsatzrückgang die Steuererhöhung ausgleicht", meint Brückner.