Wiesbaden Wiesbaden: Henrico Frank wird das Geld gekürzt

Wiesbaden/dpa. - Ab dem 1.Februar werde die monatliche Leistung von derzeit 345 Euro um 30Prozent gesenkt, sagte der Abteilungsleiter im Amt für sozialeArbeit, Wolfgang Werner, am Dienstag in Wiesbaden. «Wir werfen ihmvor, dass er sich nicht mit der gebotenen Sorgfalt um die ihmangebotenen Stellen gekümmert hat.» Werner bestätigte damit einenBericht des «Wiesbadener Kuriers».
Ein entsprechender Bescheid werde Frank in den nächsten Tagenzugestellt, sagte Werner weiter. Demnach muss der Arbeitslose vonFebruar bis April mit 241,50 Euro monatlicher Unterstützungauskommen.
Frank war in die Schlagzeilen geraten, nachdem er den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Beck bei einer Wahlkampfveranstaltungin Wiesbaden für seine Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht hatte.Beck hatte Frank daraufhin gesagt: «Wenn Sie sich waschen undrasieren, finden Sie auch einen Job.» Der Langzeitarbeitslose war demRatschlag gefolgt und hatte von der Mainzer Staatskanzlei achtJobangebote übermittelt bekommen, die er jedoch ausschlug. Auch einRegensburger Karriereberater zog nach Streit um die Pressearbeit seinAngebot für ein Bewerbungstraining mit Frank zurück.
Nach Angaben von Werner war Frank Ende Dezember aufgefordertworden, sich zu den ausgeschlagenen Job-Angeboten zu äußern. Dies seijedoch ausgeblieben. «Er ist im Prinzip auf den Vorwurf nichteingegangen.» Bislang habe der Arbeitslose aber jede Auflage erfüllt,betonte der Abteilungsleiter. «Er hat sich nichts zu Schulden kommenlassen.» Frank müsse aber jede sich bietende Möglichkeit nutzen, ohnestaatliche Hilfe auszukommen.
Brigitte Vallenthin von der Wiesbadener Hartz4-Plattform, die alsSprecherin Franks aufgetreten war, lehnte einen Kommentar zu derangekündigten Kürzung ab. Das Schreiben der Behörde sei ihr nichtbekannt. Henrico Frank brauche nach dem Medienrummel der vergangenenWochen derzeit Ruhe. «Der muss erst mal zu sich kommen», sagte sie.Es gebe aber einige Kontakte und Angebote für Jobs. «Da kümmert ersich drum.»