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Weihnachtsansprache von Horst Köhler Weihnachtsansprache von Horst Köhler: «Fairer Streit ist in der Demokratie unerlässlich»

22.12.2006, 17:06
«Ich wünsche mir, dass unsere ganze Gesellschaft entschieden Ja zu Kindern sagt», sagte Bundespräsident Horst Köhler. (Foto: dpa)
«Ich wünsche mir, dass unsere ganze Gesellschaft entschieden Ja zu Kindern sagt», sagte Bundespräsident Horst Köhler. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - : «Deutschland - das sind wir alle. Fühlen wir uns zuständig für Deutschland.» Angesichts der guten Konjunkturlage zeigte sich das Staatsoberhaupt für 2007 zuversichtlich.

«Fairer Streit um die Sache und das Ringen um vernünftigeKompromisse sind in der Demokratie unerlässlich», sagte Köhler, ohne konkret auf den Dauerstreit in der großen Koalition über die Gesundheitsreform einzugehen. Alle, die sich in diesem Sinneengagierten, verdienten Vertrauen und Wertschätzung. Beiminternationalen Wettbewerb der Nationen gehe es auch um die Qualität von Politik.

«Gute Politik - das heißt zunächst einmal Aufrichtigkeit bei derEinschätzung unserer Stärken und Schwächen», sagte Köhler in seiner Ansprache (Fernseh-Übertragung am Montagabend). «Das heißt Mut, sichZiele zu setzen und sich daran auch messen zu lassen. Und das heißtStetigkeit und Stimmigkeit im Handeln.»

Die Zahl der Arbeitslosen gehe endlich zurück, die Investitionender Unternehmen stiegen, deutsche Produkte seien weltweit gefragt,und die Reformen der vergangenen Jahre begännen zu greifen, sagteKöhler. «Die Mühe hat sich gelohnt.» Der Aufschwung gebe Rückenwind -«nutzen wir die Chance».

Die wichtigste Aufgabe 2007 bleibe, die Arbeitslosigkeit zusenken. «Das ist auch die entscheidende Antwort auf Armut undAusgrenzung.» Der Schlüssel zu einem Zugang zum Berufsleben sei dieBildung. Der Bundespräsident rief auch dazu auf, die Erfahrung derÄlteren stärker zu nutzen.

Köhler richtete seine Weihnachtswünsche besonders an Familien, diein diesem Jahr ein Kind bekommen haben oder eines erwarten. «Ichwünsche mir, dass unsere ganze Gesellschaft entschieden Ja zu Kindernsagt», betonte er. «Ich weiß um die Sorgen. Aber ich kenne auch dasGlück und die Zuversicht, die die Geburt eines neuen Erdenbürgersbedeuten.» Einen «herzlichen Weihnachtsgruß» sandte Köhler auch andie Soldaten der Bundeswehr im Ausland.