Verbraucherschutz Verbraucherschutz: 200 BSE-Fälle in Deutschland

Berlin/dpa. - Die Nachfrage nach Rindfleisch habe nach einem dramatischenEinbruch zu Beginn der BSE-Krise Ende 2000 wieder zugenommen. Müller:«Die bisher getroffenen Vorkehrungen haben dafür gesorgt, dass derVerzehr von Rindfleisch so sicher ist wie schon lange nicht mehr.»Mit 85 erkrankten Rindern seien die meisten Fälle in Bayernaufgetreten, teilte das Ministerium mit. Zunächst war auf Grund deskomplizierten Meldeverfahrens von 83 betroffenen Tieren im Freistaatdie Rede gewesen. EU-weit war 2001 den Angaben zufolge mit 1184erkrankten Rindern wieder Großbritannien am schwersten betroffen.
Schlachttiere wurden nach Angaben des Staatssekretärs seit demersten BSE-Nachweis in der Bundesrepublik mit mehr als vier MillionenSchnelltests untersucht. Dabei sei aber weniger als ein Drittel derinsgesamt registrierten Fälle von Rinderwahnsinn nachgewiesen worden.Die meisten (rund 140) der bisherigen BSE-Erkrankungen seien durchein Überwachungsprogramm bei solchen Tieren gefunden worden, dieverendet waren, not- oder krankgeschlachtet wurden oder klinischeErscheinungen aufwiesen.
Im Jahr 2000 seien sieben, im vergangenen Jahr 125 BSE-Fälle inDeutschland aufgetreten. In diesem Jahr seien bislang 68 Fälleregistriert worden. Damit sei die Zahl der jährlichen BSE-Erkrankungen im Wesentlichen konstant geblieben.
Nach Großbritannien war in der EU Frankreich am schwersten von BSEbetroffen. Dort registrierte die EU-Kommission im vergangenen Jahrlaut Müller 277 erkrankte Tiere. Danach folgten Irland mit 246 Fällenvor Deutschland. «Lediglich in Schweden und Luxemburg wurde bis dahinkein BSE-Fall registriert.» Die Zahlen seien allerdings nur bedingtvergleichbar, da in Deutschland alle Tiere bereits ab 24 Monatengetestet werden, sagte Müller. EU-weit seien Tests ab 30 Monatenvorgeschrieben. In Großbritannien würden darüber hinaus alle Tiere ab30 Monaten vernichtet und daher nicht getestet.
Zusätzlich zu den Tests bei Rindern würden in Deutschlandstichprobenartig Schafe und Ziegen auf BSE-ähnliche Krankheiten wieScrapie untersucht. Diese Krankheiten bergen laut Ministerium nachderzeitigem Kenntnisstand aber keine gesundheitlichen Risiken fürMenschen. Im vergangenen Jahr seien mehr als 3000 verendete odergetötete Schafe und Ziegen untersucht worden. Dabei sei drei MalScrapie festgestellt worden. Bei der Untersuchung von 890geschlachteten Schafen und Ziegen im Alter von über 18 Monaten, diezum Verzehr bestimmt waren, habe man keinen Scrapie-Fall entdeckt.