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US-Botschaft in Berlin US-Botschaft in Berlin: Sicherheitsstufe 1 beim Neubau am Pariser Platz 2

05.10.2004, 10:47
Die us-amerikanische, die deutsche und die Berliner Fahne (v.r.) wehen auf dem Gelände der künftigen US-Botschaft neben dem Brandenburger Tor in Berlin. (Foto: dpa)
Die us-amerikanische, die deutsche und die Berliner Fahne (v.r.) wehen auf dem Gelände der künftigen US-Botschaft neben dem Brandenburger Tor in Berlin. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Das Grundstück erhielten die Amerikaner nach der Wiedervereinigung Deutschlands zurück.

Die Adresse Pariser Platz 2 ist für die Amerikaner in zweifacherHinsicht historisch. Wenige Meter weiter, unter der Hausnummer 1, wohnte 1797 für kurze Zeit bereits der erste US-Botschafter in Preußen, John Quincy Adams, der später sechster Präsident derVereinigen Staaten wurde. In der Folge residierten die diplomatischen Vertreter an verschiedenen Stellen in der Stadt, bis 1939 die Botschaft auf das jetzige Grundstück zog. Nach dem Kriegseintritt der USA 1941 wurde die Botschaft geschlossen. Das Gebäude wurde im Krieg schwer beschädigt und später zu DDR-Zeiten abgerissen.

Der Bau der neuen Botschaft stand wieder im Zeichen neuerinternationaler Krisen. Wegen der Attentate vom 11. September 2001 und zahlreicher weiterer Terroranschläge in den vergangenen Jahren pochten die Amerikaner auf besondere Sicherheitsvorkehrungen. Weil Berlin jedoch keine großräumigen Absperrungen oder schweren Metallzäune auf einem der wichtigsten Plätze der Hauptstadt akzeptieren wollte, mussten Sicherheitsmaßnahmen in das Gebäude verlegt werden. Die Straße hinter dem Grundstück wurde verlegt, um ausreichend Platz zu schaffen.

Bis zum Frühjahr 2008 soll nun ein Bau mit viereinhalb Geschossen entstehen, der trotz der Auflagen der Sicherheitsbeauftragten «schöne Architektur» biete, wie Botschafter Daniel Coats versicherte. Die helle Farbe der Fassade orientiere sich am Brandenburger Tor und soll sich harmonisch in das Gebäudeensemble am Pariser Platz einfügen. DieKosten für den Neubau wollte Coats nicht konkret beziffern. «Daswerden zig Millionen Dollar.»

Der von Touristen immer mehr bevölkerte Pariser Platz wird mit demBotschaftsneubau zum ersten Mal nach dem Krieg wieder komplett bebautsein - so wie es historische Aufnahmen zeigen. Damals galt derviereckige Platz mit seiner klassizistischen Bebauung als Sinnbildbürgerlichen Stolzes. Gebäude für Gebäude kehrte in den vergangenen14 Jahren in die Nachbarschaft zum Brandenburger Tor zurück, das zuDDR-Zeiten noch vereinsamt unmittelbar an der 1961 errichteten Mauerstand.

An historischen Vorbildern angelehnt präsentieren sich HausLiebermann und Haus Sommer zu beiden Seiten des Tores. Nach dem HotelAdlon wurden inzwischen auch die französische und die britischeBotschaft in modernem Stil neu erbaut. Die Akademie der Künste sollim Frühjahr 2005 fertig sein. Als traditionellen «Salon von Berlin»zieren den Pariser Platz heute zudem moderne Bank-, Wohn- undGeschäftshäuser.

US-Botschafter Coats betonte kürzlich, der Platz am BrandenburgerTor sei ein symbolischer Ort, der sowohl für die Präsenz der USA inBerlin als auch für die guten Beziehungen zu Deutschland stehe. DerTermin für den feierlichen Spatenstich wurde denn auch nicht zufälliggewählt. Der 6. Oktober wird in den USA traditionell als deutsch-amerikanischer Tag gefeiert, an dem an die Einwanderer ausDeutschland und ihren Beitrag zum Aufbau der Vereinigten Staatenerinnert wird.