1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. U-Boot «Kursk»: U-Boot «Kursk»: Bergung der Marschflugkörper wurde gestoppt

U-Boot «Kursk» U-Boot «Kursk»: Bergung der Marschflugkörper wurde gestoppt

04.11.2001, 18:47
General Wladimir Ustinow leitet die Untersuchung
General Wladimir Ustinow leitet die Untersuchung EPA

Moskau/dpa. - Der russische Generalstaatsanwalt Wladimir Ustinow widerlegte dievon der Marineführung mehrfach vertretene These, die «Kursk» mit 118Mann an Bord sei am 12. August 2000 nach der Kollision mit einemausländischen U-Boot gesunken. «Wir haben keinerlei derartigenSchluss gezogen», sagte Ustinow nach Interfax-Angaben.

«Die Ermittler gehen davon aus, dass das U-Boot durch die zweiteExplosion versenkt wurde, die sich 135 Sekunden nach der erstenereignete», erklärte er. «Und wir glauben, dass die erste Explosiondie eines Torpedos war, der dann die Munition im vorderen Teil desBootes detonieren ließ.»

Zusammen mit zwölf Leichen, die im November 2000 von Tauchern ausder Barentssee geborgen worden waren, stieg die Zahl der gefundenentoten Matrosen mit dem Fund vom Sonntag auf 68. Die meisten von ihnenseien bereits identifiziert worden.

Nach dem Heben und Eindocken der «Kursk» im Oktober seien 16Marschflugkörper vom Typ Granit (NATO-Code: SS-N19 Shipwreck)ausgebaut worden, sagte Admiral Kurojedow. Die sieben Tonnen schwerenRaketen hatten den Untergang überstanden, doch erwiesen sich aufbeiden Seiten die Schächte nahe des Bugs als beschädigt. NachAbschluss aller Untersuchungen soll das Wrack im kommenden Frühjahrzur Verschrottung in die Werft Nerpa bei Murmansk geschleppt werden.