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Thüringen Thüringen: Leiterin des Gutenberg-Gymnasiums soll gerügt werden

11.05.2004, 14:47
Die Direktorin des Gutenberg-Gymnasiums in Erfurt, Christiane Alt (l), und Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) verlassen am Samstag (26.04.2003) in Erfurt die Gedenkfeier für die Opfer des Amoklaufs am Gutenberg-Gymnasium, im Hintergrund das Schulgebäude. (Foto: dpa)
Die Direktorin des Gutenberg-Gymnasiums in Erfurt, Christiane Alt (l), und Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) verlassen am Samstag (26.04.2003) in Erfurt die Gedenkfeier für die Opfer des Amoklaufs am Gutenberg-Gymnasium, im Hintergrund das Schulgebäude. (Foto: dpa) dpa

Erfurt/dpa. - Der 19-jährige Robert Steinhäuser hatte im April 2002 amGutenberg-Gymnasium 16 Menschen erschossen und sich selbst getötet. Nach öffentlicher Kritik rollte eine Kommission den Fall erneut auf.

Die Missbilligung gegen Schuldirektorin Christiane Alt war bereits kurz nach der Bluttat vorläufig ausgesprochen worden und wurde nun bestätigt. Alt und Steinhäuser hatten ein halbes Jahr vor dem Massaker wegen eines gestörten Vertrauensverhältnisses einen Schulwechsel vereinbart. Das sei pädagogisch vertretbar gewesen, die Äußerungen der Schulleiterin dazu aber unangemessen, sagte Kultusminister Michael Krapp (CDU). Das Gesprächsprotokoll erwähnt einen förmlichen Verweis, für den die rechtliche Grundlage fehlte.Die Kommunikation zwischen Schulen und Schulämtern müsse zudemverbessert werden. Zwischen 20 und 30 Schulverweise würdennachträglich geprüft.

Innenminister Andreas Trautvetter (CDU) will das Vorgehen beiGroßeinsätzen verbessern. Skeptisch sieht er die bestehenden Problemebeim Polizeifunk. «Langfristig kann man das Problem nur durch dieEinführung des Digitalfunks lösen», sagte Trautvetter. PDS und SPDkritisierten ihrer Meinung nach mangelnde Konsequenzen.