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Zusammenbruch bei Dreharbeiten Thomas Oppermann tot - Bundestagsvizepräsident brach bei ZDF-Dreharbeiten zusammen

26.10.2020, 07:53
Thomas Oppermann war seit dem 24. Oktober 2017 Vizepräsident des Deutschen Bundestages.
Thomas Oppermann war seit dem 24. Oktober 2017 Vizepräsident des Deutschen Bundestages. www.imago-images.de

Berlin - Der SPD-Politiker und Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann ist überraschend gestorben.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gab den „plötzlichen“ Tod seines 66-jährigen Parteikollegen am Montagmorgen im Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt.

Oppermann saß seit 2005 im Bundestag und war von 2013 bis 2017 Fraktionsvorsitzender der SPD. „Die Nachricht vom plötzlichen Tode meines Kollegen und Genossen Thomas Oppermann erfüllt mich mit tiefer Trauer“, schrieb Heil. Oppermann habe „sich mit Leidenschaft und Verstand um unser Land und die Sozialdemokratie verdient gemacht. Meine Gedanken sind bei seiner Familie“, so Heil.

Walter-Borjans und Scholz: Oppermanns Tod ist schwerer Schock für uns

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat sich tief erschüttert über den Tod von Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann gezeigt. „Ein schwerer Schock für uns alle“, schrieb Walter-Borjans am Montag auf Twitter. Oppermann sei am Sonntag plötzlich und unerwartet gestorben.

Auch Vizekanzler Olaf Scholz sprach von einem Schock. „Unser Land verliert einen versierten Politiker, der Bundestag einen herausragenden Vizepräsidenten und die SPD einen leidenschaftlichen und kämpferischen Genossen“, schrieb er und ergänzte: „Wir alle verlieren einen Freund - und sind traurig.“

ZDF bestürzt über Tod von Thomas Oppermann

Auch das ZDF äußerte sich mit Bestürzung zum Tod von Thomas Oppermann. Der Vizepräsident des Deutschen Bundestags war Sonntag zum Thema „Bundestag und Corona“ als Live-Interview-Gast in die Sendung „Berlin direkt“ eingeladen und sollte aus dem Göttinger Max-Planck-Institut live in die Sendung geschaltet werden.

Während der erste Beitrag bei „Berlin direkt“ lief, brach Thomas Oppermann plötzlich zusammen. Die ZDF-Kollegen vor Ort tätigten umgehend den Notruf, wie der Sender in einer Pressemitteilung erklärt. Thomas Oppermann wurde dann in die Uniklinik Göttingen transportiert.

Der Leiter des ZDF-Studios Hauptstadtstudios Berlin, Theo Koll: „Das ganze Team von 'berlin direkt' ist bestürzt und tief betroffen. Wir haben noch im Vorgespräch zur geplanten Schalte den wie stets professionellen und entspannten Politiker Thomas Oppermann erlebt. In Gedanken sind wir bei seiner Familie und seinen Freunden.“

Oppermann wollte nicht mehr für Bundestag kandidieren

Nach Informationen von RTL und ntv brach der 66-jährige Oppermann bei TV-Arbeiten mit dem ZDF zusammen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Im August dieses Jahres kündigte er an, nach Ablauf der Legislaturperiode nicht wieder für den Bundestag zu kandidieren. „Nach 30 Jahren als Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag und im Deutschen Bundestag ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt, noch einmal etwas anderes zu machen und mir neue Projekte vorzunehmen“, hatte er erklärt.

Oppermann begann seine politische Karriere im Jahr 1980. Bevor er in den Bundestag einzog, war er in der niedersächsischen Landespolitik aktiv und unter anderem Wissenschaftsminister.

Oppermann war von 2013 bis 2017 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Seinen Wahlkreis Göttingen gewann er viermal hintereinander direkt. Zuletzt setzte sich der 66-Jährige besonders für eine Verkleinerung des Bundestags und eine Reform des Wahlrechts ein. (mz/afp/dpa)