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Inkatha-Freiheitspartei Südafrikas Zulu-Chef Buthelezi mit 95 Jahren gestorben

Viele Protagonisten des südafrikanischen Freiheitskampfes leben nicht mehr. Nun ist eine der letzten Persönlichkeiten dieser Zeit gestorben.

Von dpa Aktualisiert: 09.09.2023, 10:31
Mangosuthu „Gatsha“ Buthelezi im März 2009.
Mangosuthu „Gatsha“ Buthelezi im März 2009. Uncredited/AP/dpa

Johannesburg - Eine der umstrittensten Persönlichkeiten aus dem südafrikanischen Freiheitskampf ist tot. Mangosuthu „Gatsha“ Buthelezi starb am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren, wie Präsident Cyril Ramaphosa auf X, vormals Twitter, schrieb.

Der Zulu-Häuptling, Parteichef und spätere Innenminister von Nelson Mandela war einer der letzten überlebenden Protagonisten des Anti-Apartheid-Kampfes am Kap. Er galt lange Zeit als Hoffnungsträger und Freiheitskämpfer, wurde von seinen früheren Verbündeten und späteren Gegnern beim Afrikanischen Nationalkongress (ANC) aber auch als Handlanger der Apartheid-Regierung kritisiert.

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Anders als Mandelas ANC lehnte er den bewaffneten Kampf gegen die rassistische weiße Apartheidregierung ab und trat für eine gewaltfreie Konfliktlösung ein. Apartheid war eine staatliche Doktrin, nach der früher Schwarze und Weiße in Südafrika voneinander getrennt wurden. Zwar forderte er die Freilassung seines Weggefährten Mandela, doch wurde er auch durchaus als gewiefter Profiteur der weißen Apartheidregierung gesehen.

Machtkampf mit mehr als 20.000 Toten

Der aus einer Königsfamilie des großen Zulu-Volkes stammende Buthelezi hatte nach einem Geschichtsstudium 1953 die Leitung des Buthelezi-Clans übernommen, ehe er 1976 Regierungschef des von der Apartheid-Regierung als autonom betrachteten Stammesgebiets KwaZulu in Natal wurde. Die Anhänger des damals in Südafrika verbotenen ANC schlossen die Inkatha aus, als sie 1983 das Sammelbecken United Democratic Front (UDF) gründeten. Der Konflikt beider Gruppen führte zu einem grausamen Machtkampf mit mehr als 20.000 Toten.

Buthelezi behielt bis ins hohe Alter sein Abgeordneten-Mandat. Erst vor wenigen Jahren hatte der vollbärtige Politiker den Vorsitz der von ihm 1975 gegründeten Inkatha-Freiheitspartei (IFP) abgegeben.