Steinmeier für fünf Tage auf Russlandbesuch
Jekaterinburg/dpa. - Zum Auftakt seines mehrtägigen Russland- Besuchs hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Jekaterinburg am Ural seine politischen Gespräche aufgenommen. Er traf am Dienstagmorgen (Ortszeit) mit dem Gouverneur der Industrie- und Finanzmetropole zusammen.
Sein Besuch komme in einer für Russland wichtigen Zeit, sagte Steinmeier mit Hinweis auf den politischen Wechsel und die am Vortag erfolgte neue Regierungsbildung in Moskau. Er wolle seinen russischen Gesprächspartnern eine «Modernisierungspartnerschaft» mit Deutschland anbieten, die neben der Wirtschaft auch die Bereiche wie das Gesundheitswesen oder die Verwaltung umfasse. Dabei könne Deutschland viel anbieten. Auch international werde Russland etwa bei der Lösung der Konflikte im Nahen Osten und beim iranischen Atomprogramm sowie bei der Abrüstung dringend gebraucht.
Anschließend wollte Steinmeier die «Blutkathedrale» in der aufstrebenden Millionenstadt besichtigen. Die Kirche steht an der Stelle, wo der letzte Zar mit seiner ganzen Familie 1918 von den Bolschewiken ermordet wurde. Nach der Eröffnung eines Wirtschaftsforums will der Vize-Kanzler in einer Rede vor der Universität zum künftigen deutsch-russischen Verhältnis Stellung nehmen.
Am Dienstagabend trifft der Außenminister mit dem im Amt bestätigten russischen Kollegen Sergej Lawrow in Jekaterinburg zusammen. Nach einem weiteren Treffen mit Lawrow fliegt er am Mittwoch nach Moskau weiter, wo eine Begegnung mit dem neuen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew vorgesehen ist. Am Donnerstag ist ein Treffen im Kreml mit dem neuen Ministerpräsidenten Wladimir Putin geplant. Letzte Station des Besuchs ist St. Petersburg.