SPD-Politiker Tauss tritt von Ämtern zurück
Stuttgart/dpa. - Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss tritt wegen des Kinderpornografie-Verdachts von seinen Ämtern zurück, will sein Bundestagsmandat aber behalten.
Er werde seinen Posten als forschungs-, bildungs- und medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagfraktion niederlegen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa am Freitag aus Parteikreisen in Stuttgart. Außerdem wolle er sein Amt als Generalsekretär der Südwest-SPD aufgeben.
Den gegen ihn erhobenen Kinderpornografie-Verdacht hatte Tauss nach der Durchsuchung seiner Wohnung und Büros strikt zurückgewiesen. «Ich bin unschuldig», beteuerte er am Donnerstagabend im SWR-Fernsehen. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa hatte er zuvor auf seine berufliche Tätigkeit verwiesen: «Ich beschäftige mich seit Jahren mit dieser Szene.» Ob es sich bei den Vorwürfen eventuell um eine «Revanche-Handlung» handele, könne er nicht sagen.
Fahnder hatten am Donnerstag in Berlin «einschlägiges Material» sichergestellt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe sagte. Dies bedeute aber nicht, dass Tauss damit überführt sei.
Für Erwerb und Verbreitung von Kinderpornos drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Das Anschauen einschlägigen Materials ist nicht strafbar - wenn die Dateien nicht dauerhaft auf dem Computer gespeichert werden.