Spanien Spanien: Aufklärungsflugzeuge sollen illegale Einwanderer aufspüren

Madrid/Santa Cruz/dpa. - Der Ansturm riss jedoch nicht ab. Am Montag machte dieKüstenwache vor den Kanaren drei Flüchtlingsboote mit insgesamt mehrals 120 Afrikanern an Bord ausfindig.
Wie die spanische Vizeregierungschefin María Teresa Fernández dela Vega in Madrid mitteilte, ordnete die Regierung die Entsendung vonAufklärungsflugzeugen und Patrouillen-Schiffe in das Seegebiet an.Spanien werde zudem von Satelliten aufgezeichnete Daten erwerben. EinTeil der illegalen Zuwanderer, die zuletzt auf die KanarischenInseln gelangt waren, solle schon bald in die Heimatländerabgeschoben werden.
Ende der vorigen Woche waren in drei Tagen fast 1000 Flüchtlingeauf den Kanarischen Inseln an Land gegangen. Dies war die höchsteZahl, die auf dem Archipel jemals in so kurzer Zeit registriertwurde. Die Afrikaner hatten die Kanaren an Bord von 15 Bootenerreicht. Nach Angaben der Behörden hatten sie die riskante Überfahrtim westafrikanischen Land Senegal begonnen. Madrid will daher vorallem das Seegebiet vor der Küste Senegals überwachen lassen.Außerdem wird Spanien diplomatische Missionen in die Herkunftsländerder Immigranten schicken. Diese sollten erreichen, dass die StaatenWestafrikas den Kampf gegen die illegale Zuwanderung unterstützen.
«Wer illegal nach Spanien kommt, muss das Land wieder verlassen»,sagte die Vizeregierungschefin. Bisher konnte Spanien diese Deviseallerdings nicht in die Tat umsetzen. Ein großer Teil der Flüchtlingekonnte bisher darauf hoffen, nach dem Erreichen der Kanaren auf dasspanische Festland gebracht und dort als «Illegale» geduldet zuwerden. Seit Jahresbeginn waren über 5000 Flüchtlinge mit Booten aufdie Kanaren gelangt, 250 mehr als im gesamten Jahr 2005.
