Singapur Singapur: Treffen von Obama und Medwedew

Singapur/dpa. - US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Dmitri Medwedew bekräftigten bei ihrem Treffen am Sonntag in Singapur ihren Willen dazu, wie beide Seiten mitteilten. Nach wie vor gebe es allerdings Differenzen bei Aspekten des Vertrags über Höchstzahlen und Stationierung strategischer Atomwaffen. Obama und Medwedew trafen sich am Rande des Gipfels des asiatisch-pazifischen Wirtschaftsforums APEC.
«Wir haben es für notwendig erachtet, den Abrüstungsverhandlungen noch einmal zusätzlichen Schub zu geben», sagte Medwedew nach dem Treffen. Er sei zuversichtlich, dass bei einer Reihe technischer und politischer Probleme eine Lösung gefunden werden könne. Auch Obama sprach von «einigen schwierigen technischen Fragen». Nach Angaben der russischen Außenministers Sergej Lawrow haben sich die Präsidentenvor allem im Streit um die Abrüstungskontrolle, die ein Teil desVertrags ist, auf einen «einfacheren Mechanismus» geeinigt.
Die russische Seite hatte zuletzt beklagt, dass laut dem imDezember auslaufenden START-Vertrag über die Reduzierungstrategischer Offensivwaffen zwar die Amerikaner einenInspektionsposten in Russland hätten - nicht aber umgekehrt. Bei dem neuen Abkommen sei Washington zu einer paritätischen Lösung bereit, sagte Lawrow. «Das verbessert das gegenseitige Vertrauen.»
Unterschiedliche Vorstellungen gibt es aber dem Vernehmen nachweiter bei der künftigen Zahl der atomaren Sprengköpfe undTrägersysteme. Geplant ist, die Zahl nuklearer Sprengköpfe aufmaximal jeweils 1675 zu senken. Zudem soll die Zahl der Trägersysteme auf höchstens 1100 reduziert werden. Russland will stärker reduzieren als die USA. Russische Militärs sind skeptisch, dass die Unterzeichnung schon im Dezember gelingen kann.
Beim Atomkonflikt mit dem Iran machen Obama und Medwedew Druck auf Teheran. Wenn die gegenwärtigen Verhandlungen über eine Lösung des Atomkonflikts nicht zum Erfolg führten, müssten «andere Mittel» benutzt werden, sagte Medwedew nach dem Treffen mit Obama. «Die Zeit läuft ab», sagte Obama. Trotz eines «fairen Angebots» habe Teheran «unglücklicherweise noch nicht Ja gesagt». Es müsse sichergestellt werden, dass der Iran die Atomtechnologie ausschließlich zu zivilen Zwecken nutze.