SICHERHEIT SICHERHEIT: Erben für Alkoholverbot im Nahverkehr
MAGDEBURG/MZ/LÖ. - Sachsen-Anhalts Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD) hat sich für Alkoholverbote im öffentlichen Nahverkehr ausgesprochen. Insbesondere der exzessive Alkoholkonsum von Jugendlichen oder Fußballfans stelle ein "erhebliches Sicherheitsrisiko" dar, sagte er auf einer Tagung in Magdeburg. Es seien "alle Unternehmen gefragt, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen."
Er plädiere nicht für Verbote, sondern für mehr Zugbegleiter, sagte indes Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU). "Da verhandeln wir mit der Bahn." Abgesehen von Fußballfans gebe es zudem keine akuten Alkoholprobleme. Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund verwies darauf, dass in seinen Bussen und Straßenbahnen der Verzehr von Getränken ohnehin untersagt sei. Die Deutsche Bahn stehe der Diskussion offen gegenüber, so Sprecherin Änne Kliem. Ein Verbot müsse aber nicht nur von politischem Konsens getragen, sondern auch von Polizeibehörden durchgesetzt werden. Es sei an der Politik zu entscheiden, "wie viel Personal sich die öffentliche Hand im Nahverkehr leisten will und kann."
Ende 2009 hatte die private Eisenbahngesellschaft Metronom (Niedersachsen) ein Alkoholverbot eingeführt. Die Erfahrungen seien "sehr positiv", so Sprecherin Tatjana Festerling. Die Zahl der Straftaten sinke deutlich.