Schweden Schweden: Atomkraftwerk Barsebäck permanent abgestellt

Malmö/dpa. - Schwedens umstrittenstes Atomkraftwerk Barsebäck beiMalmö hat endgültig die Stromerzeugung eingestellt. Wie der zumdeutschen E.ON-Konzern gehörende Betreiber Sydkraft am Mittwochbestätigte, wurde auch der zweite der beiden 30 Jahre alten Reaktorenentsprechend einem Regierungsbeschluss um Mitternachtheruntergefahren.
Der Reaktor hatte 3,7 Prozent der in Schweden produziertenElektrizität erzeugt. Die Regierung des sozialdemokratischenMinisterpräsidenten Göran Persson will Ersatz vor allem durchverstärkten Einsatz erneuerbarer Energie sowie Naturgas beschaffen.Sie hatte die Schließung des Werkes als ersten Schritt zu dem 1980per Volksabstimmung beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft verfügt.
Der erste Reaktor in Barsebäck war 1999 vom Netz gegangen. Für dasEnde der verbleibenden zehn schwedischen Reaktoren in den KraftwerkenForsmark, Oskarshamn und Ringhals gibt es keinen Zeitplan. Alsungelöst gilt dabei vor allem die Frage von Ersatzenergien für diebisher etwa zur Hälfte von der heimischen Atomindustrie abhängigenStromerzeugung.
Das Atomkraftwerk Barsebäck war seit der Inbetriebnahme des erstenReaktors 1975 wegen seiner Platzierung in unmittelbarer Nähe derdrittgrößten schwedischen Stadt Malmö sowie nur 20 Kilometer entferntvon Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen mit 1,2 Millionen Einwohnernstark umstritten. Dänische Regierungen hatten immer wieder dieStilllegung wegen zu hoher Sicherheitsrisiken für das Ballungsgebietbeiderseits des Öresund verlangt.