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Kritik an Öffentlich-Rechtlichen Scharfe Kritik an ARD und ZDF: Tragen sie Mitschuld am AfD-Wahlergebnis?

Von Ina Bongartz 25.09.2017, 13:20
Haben ARD und ZDF mit ihrer Wahlkampfberichterstattung der AfD in die Hände gespielt? ARD-Chefredakteur Rainald Becker (l.) weist die Kritik von sich.
Haben ARD und ZDF mit ihrer Wahlkampfberichterstattung der AfD in die Hände gespielt? ARD-Chefredakteur Rainald Becker (l.) weist die Kritik von sich. screenshot (ARD)

Halle (Saale) - Wer ist schuld daran, dass der AfD mit so großem Erfolg der Einzug in den Deutschen Bundestag gelungen ist?

Bei der Bundestagswahl am Sonntag holte die Alternative für Deutschland 12,6 Prozent der Stimmen und wird damit mehr als 90 Abgeordnete im Parlament stellen. Ein Schock-Ergebnis für viele Menschen.

In der Berliner Runde gaben noch am Wahlabend die Spitzenkandidaten aller künftigen Bundestagsparteien unter Moderation der Chefredakteure Rainald Becker (ARD) und Peter Frey (ZDF) ein erstes Statement zum Ergebnis ab.

Dabei attackierte CSU-Spitzenkandidat Joachim Herrmann nach etwa 40 Minuten massiv die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender während des Bundestagswahlkampfes:

Joachim Herrmann kritisiert: ARD und ZDF haben zum AfD-Wahlerfolg beigetragen

 Was mich an dieser Art der Diskussion ärgert - und so haben wir das in den letzten Wochen leider häufiger erlebt: Als ob es am Abend der Wahl des neuen deutschen Bundestags nichts anders gibt: Die Hälfte der Sendezeit beschäftigt sich jetzt schon wieder nur mit der AfD. Das ist ein völliger Unfug.  (...) Darüber wird in den kommenden Wochen auch noch zu diskutieren sein, in welchem Ausmaß die beiden öffentlich-rechtlichen Sender in den letzten Wochen massiv dazu beigetragen haben, eben nicht die AfD kleinzumachen, sondern groß zu machen. In einer Art und Weise in der Diskussion, die wirklich völlig fehl am Platze ist. Die Auseinandersetzung mit der AfD gehört natürlich dazu. Doch die AfD ist nicht das maßgebliche Problem der zukünftigen Bundesrepublik Deutschland.

Die Chefredakteure von ARD und ZDF reagierten konfrontativ auf die Kritik Herrmanns:

Becker: „Heute Abend mit dem Finger auf die Öffentlich-rechtlichen zu zeigen, ist eigentlich ein bisschen schwach. Und außerdem sind Sie ja alle auf dieses Thema eingestiegen. Und wir würden es jetzt auch gerne verlassen."

Peter Frey ignorierte die Kritik und stellte die nächste Frage an die Bundeskanzlerin.

Joachim Herrmann, bayerischer Innenminister, zählt zu den großen Wahlverlieren 2017. Er war zwar Spitzenkandidat der CSU-Liste, kandidierte aber nicht als Direktkandidat. Im neuen Bundestag wird er kein Mandat haben.

Die komplette Berliner Runde vom 24. 09. 2017 sehen Sie hier: