Satelliten-Navigation Satelliten-Navigation: Die Konkurrenz zum GPS-System ist unterwegs

Moskau/dpa. - Nach Angaben der russischen Weltraumbehörde Roskosmos trennten sich der Satellit und ein Beschleunigerblock plangemäß von den Raketenstufen. «Giove-A» solle nach 88 Minuten Flug eine vorläufige Umlaufbahn und nach 14 Stunden seine endgültige Position erreichen.
Der Satellit soll Frequenzrechte sichern und neue Technologientesten, darunter die präziseste jemals ins All geschickte Atomuhr. Galileo ist die europäische Alternative zum US-Navigationssystem GPS. Bis Ende 2010 sollen 30 Galileo-Satelliten auf einer Höhe von rund 23000 Kilometern die Erde umkreisen und eine bis auf zehn Zentimeter genaue Ortsbestimmung zulassen. Das auf insgesamt 3,8 Milliarden Euro veranschlagte Projekt wird von der Europäischen Kommission und der Europäischen Weltraumagentur (ESA) finanziert.
Galileo ist das erste globale Navigationssystem, das speziell für zivile Bedürfnisse konzipiert wurde. Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Systemen GPS (USA) und Glonass (Russland) soll Galileo von der Privatwirtschaft betrieben werden. Damit soll garantiertwerden, dass nicht plötzlich aus militärischen oder strategischenGründen die Verfügbarkeit für zivile Nutzer eingeschränkt werde.Während des Balkan-Krieges standen die GPS-Signale zeitweise nichtzur Verfügung.
Das Prestigeobjekt von EU und ESA will vom kräftig wachsendenWeltmarkt für Navigation profitieren. Die Verantwortlichenversprechen sich neue Anwendungen wie bei der Kontrolle des Verkehrs,in der Sicherheitstechnik und beim Road-Pricing (Maut-System).Dadurch sollen bis zu 140 000 neue Arbeitsplätze entstehen.
