Russland Russland: Attentäterin zündet Bombe vor Metrostation in Moskau

Moskau/dpa. - Dabei waren 90 Menschen getötet worden.
Nach Polizeiangaben explodierte die Bombe zur Hauptverkehrszeit um20.17 Uhr Ortszeit (18.17 Uhr MESZ) unter einer Hochbrücke am RigaerBahnhof. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch ein Kaufhaus unddie Metro-Station. Zwölf der Verletzten schwebten am Abend noch inLebensgefahr, teilte der Zivilschutz mit. Die Bombe war nachPolizeiangaben mit Nägeln und Metallsplittern gefüllt.
«Einige Zeugen haben gesehen, wie eine Frau auf die Metro zugingund dabei die Aufmerksamkeit von Polizisten am Eingang erregte»,sagte Polizeisprecher Waleri Gribakin dem Fernsehsender NTW. «Dadrehte sie sich um, und die Bombe detonierte.» Durch die Detonationgerieten zwei Personenwagen in Brand, so dass die Polizei zunächsteine Autobombenexplosion vermutete. Mehr als 30 Krankenwagen warenim Tatort im Einsatz.
Bei der letzten schweren Bombenexplosion in Moskau waren AnfangFebruar in der U-Bahn 40 Menschen getötet worden. Nach Angaben derPolizei hatte damals ein tschetschenischer Selbstmordattentäter dieBombe gezündet. Im Juli 2003 hatten zwei Tschetscheninnen bei einemRockkonzert in Moskau 15 Menschen getötet.
Der FSB bezeichnete am Dienstag offiziell zwei Tschetscheninnenals mutmaßliche Attentäterinnen bei den Anschlägen gegen zweiPassagierjets. Die Bomben an Bord der Tupolews seien von Frauengezündet worden, «die Pässe auf die Namen Sazita Dschebirchanowa undAmanat Nagajewa benutzten». Die russischen Sicherheitsbehörden hattendie Wahrscheinlichkeit eines Anschlags zunächst heruntergespielt undihn offiziell erst nach dem Fund von Sprengstoffspuren bestätigt.
