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Religion Religion: Muslime feiern das Opferfest «Eid al-Adha»

10.01.2006, 11:35
Mit Gebeten, rituellen Schlachtungen undVerwandtschaftsbesuchen haben mehr als eine Milliarde Muslimeweltweit am Dienstag das Opferfest («Eid al-Adha») begangen. (Foto: dpa)
Mit Gebeten, rituellen Schlachtungen undVerwandtschaftsbesuchen haben mehr als eine Milliarde Muslimeweltweit am Dienstag das Opferfest («Eid al-Adha») begangen. (Foto: dpa) EPA

Kairo/dpa. - Mit Gebeten, rituellen Schlachtungen undVerwandtschaftsbesuchen haben mehr als eine Milliarde Muslimeweltweit am Dienstag das Opferfest («Eid al-Adha») begangen. Andiesem wichtigsten Feiertag des Islam erinnern die Gläubigen an dieauch im Alten Testament beschriebene Opferbereitschaft Abrahams, dernach der religiösen Überlieferung bereit war, seinen Sohn für Gott zuopfern. Wer es sich leisten kann, schlachtet an diesem Tag ein Schafoder ein anderes Tier. In vielen Staaten ist das Schlachten auf derStraße inzwischen aus hygienischen Gründen verboten. Doch nichtüberall hält man sich an dieses Verbot.

Vielerorts steigen die Fleischpreise vor dem Fest. Eine ägyptischeZeitung veröffentlichte dazu eine Karikatur, die ein Schaf zeigt, dasin das Mikrofon einer Reporterin blökt: «Meine herzlichsten Wünschean alle diejenigen, die gerne Huhn essen». Das klassische Opfertierbleibt jedoch das Schaf. Die preiswerte Alternative, ein Huhn zuschlachten, wählten in diesem Jahr wegen der grassierenden Angst vorder Vogelgrippe weniger Muslime als sonst.

In diesem Jahr wird das Opferfest sogar zwei Mal gefeiert. Dennnach dem islamischen Kalender ist das Jahr zehn bis elf Tage kürzerals das gregorianische Kalenderjahr, so dass der erste Tag desnächsten Opferfestes auf den 31. Dezember 2006 fallen wird.

Das Opferfest bildet den Abschluss der Mekka-Wallfahrt («Hadsch»).An den heiligen Stätten des Islam in Saudi-Arabien haben sich indiesem Jahr mehr als 2,5 Millionen Gläubige versammelt. Obwohl sichan den religiösen Ritualen der Pilger bis heute nichts geändert hat,hat die moderne Technik auch in Mekka Einzug gehalten. SaudiarabischeZeitungen berichten in diesem Jahr von modernen «Fünf-Sterne-Zelten»,in denen sich der Pilger wie in einem Hotel fühlen kann. Erstmalswurde eine Internetseite eingerichtet, um Pilgern, die im Gedrängeihre Kinder verloren haben, zu helfen, diese wiederzufinden. «Injedem Jahr sind es zwischen 120 und 150 Kinder, die verloren gehen»,zitierte die Zeitung «Arab News» am Dienstag einen derVerantwortlichen.

Die Pilgerfahrt nach Mekka ist einer der fünf so genanntenGrundpfeiler des Islam. Dazu gehören außerdem das Gebet, das Fastenim Monat Ramadan, Almosen und das Glaubensbekenntnis.