Reaktionen Reaktionen : "Die Werte Europas sind stärker als Hass und Gewalt!"

Nach den Terroranschlägen auf den Brüsseler Flughafen und die U-Bahn der Hauptstadt hat der belgische Premier Charles Michel den nationalen Sicherheitsrat zusammengerufen. Dem Gremium gehören die wichtigsten Minister der Regierung an. „Wir haben einen Terroranschlag befürchtet, und es ist passiert“, sagte Michel in einer Erklärung.
Er verurteilte die Anschläge als „blind, gewaltsam und feige“. Sie seien ein „tragischer und schwarzer Tag“ für sein Land. Belgiens Königspaar zeigt sich ebenfalls „schockiert“ über die Vorfälle. König Philippe (55) stehe im engen Kontakt mit der Regierung und den zuständigen Stellen.
Bestürzung in Deutschland
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht von tiefer Bestürzung und Trauer über das, „was die Terroristen den Menschen in Brüssel angetan haben, was Terroristen uns allen angetan haben“. Belgien werde alle Unterstützung von Deutschland erhalten.
In Deutschland hat die Bundesregierung die Terrorakte ebenfalls verurteilt. „Die widerwärtigen Anschläge in Brüssel lassen uns alle zusammenstehen: Solidarität mit den Opfern + Entschlossenheit gegen die Terroristen“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert über den Kurzmitteilungsdienst Twitter.
Kanzleramtschef Peter Altmaier versichterte Brüssel und der Europäischen Union deutschen Beistand. „Unfassbar. Die Terroristen dürfen nie gewinnen! Die Werte Europas sind stärker als Hass und Gewalt! Alle Solidarität für Brüssel und die EU“, so der CDU-Politiker auf Twitter.
Bundesjustizminister Heiko Maas verurteilte die Terroranschläge ebenfalls über Twitter. „Das ist ein schwarzer Tag für Europa. Diese abscheulichen Taten treffen uns alle. Wir stehen an der Seite von #Bruessel und der Belgier“, schrieb der SPD-Politiker.
Bundespräsident Joachim Gauck bezeichnete die Anschläge als „schreckliches Verbrechen“. Deutschland stehe angesichts dieser terroristischen Gewaltakte an der Seite Belgiens. "Gemeinsam werden wir unsere europäischen Werte, Freiheit und Demokratie, verteidigen“, betonte Gauck in einem Kondolenzschreiben an König Philippe. „Wir sind von den Ereignissen schockiert, teilen die Trauer des belgischen Volkes und fühlen den Schmerz der Familien und Freunde der Opfer nach“, erklärte Gauck.
Europa vereint sich in Trauer
Der belgische Ministerpräsident Charles Michel spricht von einem „schwarzen Tag für Belgien“. Bei den Anschlägen habe es viele Tote und Verletzte gegeben. Die Befürchtungen seien wahr geworden.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte, die Anschläge zeigten einmal mehr das „globale Gesicht des Terrors. Ich bekunde der belgischen Regierung und seinem Volk mein Beileid und teile im Namen unseres Volkes das Gefühl der Solidarität", so Davutoglu.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach den Anschlägen von Brüssel einen gemeinsamen internationalen Kampf gegen jede Form von Terrorismus gefordert. Die Terrorakte in Belgien zeigten, dass es keinen Unterschied mache, ob kurdische Extremisten in Ankara Anschläge verübten oder andere Täter dies in Brüssel täten.
Über Twitter ließ der britische Premierminister David Cameron verlauten: „Ich bin schockiert und besorgt wegen der Ereignisse in Brüssel. Wir werden alles tun, um zu helfen.“
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker dankte den Sicherheitskräften und Rettungsdiensten für ihren Einsatz. Die Anschläge hätten Europa als Ganzes getroffen. Die Europäische Union müsse im Angesicht des Terrors vereint bleiben und der terroristischen Bedrohung gemeinsame europäischen Lösungen entgegensetzen.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini zieht Parallelen zwischen den Anschlägen von Brüssel und dem menschlichen Leid in Syrien und der benachbarten Region. Im jordanischen Amman sagte sie: „Das ist ein sehr trauriger Tag für Europa und seine Hauptstadt muss nun das gleiche Leid erdulden, das diese Region hier Tag für Tag erlebt, von den Syrien heimgesucht wird und andere Gebiete“.
Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete die Anschläge als „barbarische Verbrechen“. Der Terrorismus kenne keine Grenzen und müsse daher in aktiver internationaler Zusammenarbeit bekämpft werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.
Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew schreibt via Twitter: „Die Attacken in Brüssel waren ein krimineller Akt gegen Zivilisten. Wir bekunden den Familien der Opfer unser Mitgefühl“.
Spaniens Außenminister José Manuel García-Margallo machte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Explosionen verantwortlich. „Es handelt sich um eine koordinierte Aktion an verschiedenen Stellen der Stadt“, sagte er dem Radiosender Cadena Cope. „Dieser Terrorismus ist wie ein Krebs, der sich über die ganze Welt ausbreitet.“
EU-Ratspräsident Donald Tusk zeigte sich „entsetzt über die Bombenanschläge“. Die Anschläge seien ein weiterer Tiefpunkt im Vorgehen „von Terroristen im Dienste von Hass und Gewalt.“
Kirche flehe „um das Geschenk des Friedens"
Papst Franziskus verurteilte die Anschläge. In einem Telegramm an den Brüsseler Erzbischof Jozef De Kesel beklagte er „die blinde Gewalt, die so viel Leid hervorbringt“. Er flehe Gott „um das Geschenk des Friedens“ an, hieß es in der von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Erklärung.
Auch Europas Bischöfe äußerten sich bestürzt. Der Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und ungarische Primas Kardinal Peter Erdö drückte den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme aus. „In dieser Zeit der Verängstigung rufe ich alle Menschen auf, sich nicht von Furcht überwältigen zu lassen“, so Erdö.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Reinhard Marx, kündigte für diese Karwoche Gebete für die Opfer und ihre Angehörigen an. „Meine Gedanken und Empfindungen sind in diesen Stunden bei den Toten, den Verletzten und ihren Angehörigen“, erklärte er.
Die Bischöfe Belgiens reagierten mit Bestürzung auf die Anschlagsserie. Sie teilten „die Angst Tausender Reisender und ihrer Familien, der Flughafenmitarbeiter und der Sicherheitskräfte, die wieder einmal in der Frontlinie stehen“. Die Bischöfe sprachen von einer „neuen dramatischen Lage“ und riefen zum Gebet für die Opfer und zu Besonnenheit auf.
Obama sichert Unterstützung zu
US-Präsident Barack Obama hat Beligien und den Europäern die Unterstützunge seines Landes im Kampf gegen den Terror zugesagt. „Unsere Gedanken und Gebete sind an der Seite der Menschen in Belgien", sagte er ein Havanna. Er verurteilte „diese abscheulichen Anschläge". Sie „erinnern uns umso mehr daran, dass die Welt zusammenstehen muss". Alle müssten Seite an Seite gemeinsam gegen das Übel des Terrorismus kämpfen.
Auch US-Verteidigungsminister Ashton Carter äußerte sich zu den Anschlägen und versicherte, kein Anschlag könne die Entschlossenheit der USA und ihrer Alliierter erschüttern, die Extremisten-Miliz Islamischer Staat zu besiegen. Zugleich sagt Carter den europäischen Verbündeten Unterstützung im Kampf gegen den Terror zu.
Frankreichs Präsident François Hollande hat wichtige Minister zu einem Krisentreffen versammelt. Der Staatschef beriet mit Premierminister Manuel Valls, Außenminister Jean-Marc Ayrault sowie den Ministern für Inneres und Verteidigung am Dienstagvormittag im Élyséepalast über die Lage. Manuel Valls drückte den Opfern sein Mitgefühl aus und sprach erneut von „Kriegsakten“. „Ich möchte meine Solidarität gegenüber der belgischen Regierung, unseren belgischen Freunden ausdrücken, die heute Morgen in Brüssel offenkundig von mehreren Anschlägen getroffen wurden“, sagte er. „Wir sind im Krieg. Wir erleiden in Europa seit mehreren Monaten Kriegsakte.“
(BLZ/dpa/afp/Reuters)