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Rauschmittel Rauschmittel: Gefahr aus der Kräutertüte

17.09.2013, 18:25

Berlin/dpa - Designerdrogen („Legal Highs“) sind meist aus synthetischen Stoffen hergestellte Rauschmittel. Durch molekulare Änderungen produzieren Drogenköche immer neue psychoaktive Stoffe, die etwas anders wirken und nicht unter bisherige Verbote fallen.

Die europäische Drogenbeobachtungsstelle EBDD ermittelte zwischen 2005 und 2011 mehr als 164 neue Designerdrogen. 2012 wurde die Rekordzahl von 73 erstmalig festgestellten Substanzen gemeldet. Die Stoffe können verschiedene Wirkungen haben.

Allein 2012 wurden in der Bundesrepublik 24 illegale Labors zur Herstellung synthetischer Rauschmittel ausgehoben. Nach Schätzungen haben in Deutschland etwa 400 000 Erwachsene - am häufigsten junge Männer - schon einmal neue synthetische Drogen probiert.

Aktiv und aggressiv machende Drogen, die an Ecstasy erinnern, werden oft als Räuchermischung oder Badesalz verkauft. Als Konsument weiß man nicht, wie viel von den Drogensubstanzen auf die getrockneten Kräuter geträufelt worden ist, die oft als Basis dienen.

Die Designerdrogen werden unter Namen wie After Dark, Be Happy, Atomic Bomb, Diamond, Love oder Vulkan gehandelt. Weder Reinheitsgrad noch Langzeitwirkung der verwendeten Substanzen sind bekannt.
Immer größere Bedeutung bekommt das besonders oft in Tschechien produzierte Crystal. 2012 beschlagnahmten die deutschen Behörden in 3 512 Fällen mehr als 75 Kilogramm der Substanz. Verglichen mit 2011 entspricht das einem Anstieg um 88 Prozent.

Bei Befragung zum Thema „Legal Highs“ berichteten Konsumenten über Nebenwirkungen wie Angstzustände, Übelkeit, Herzrasen, Kreislaufprobleme, Kreislaufversagen und Ohnmacht sowie über Vergiftungen, Wahnvorstellungen und Psychosen.