Provisionen Provisionen: Drückerkolonnen unter Druck
FRANKFURT (MAIN)/MZ. - Die Marke Hamburg-Mannheimer war erst vor kurzem aufgegeben worden zugunsten einer einheitlichen Vermarktung unter dem Namen Ergo. Jahrzehntelang war der seriöse und biedere "Herr Kaiser" zentrales Werbeelement der Hamburg-Mannheimer.
HMI ist ein sogenannter Strukturvertrieb. Die Mitarbeiter, die als Selbstständige geführt werden, erhalten eine Provision für jede Versicherung, die sie im Tür-zu-Tür-Geschäft verkaufen. Nur durch exzellente Verkaufszahlen steigt man in der Hierarchie auf und erhält dann weitere Provisionen für Abschlüsse, die Mitarbeiter auf den unteren Hierarchie-Ebenen erzielen. Dadurch wird ein immenser Erfolgsdruck auf alle Ebenen ausgeübt. Dies führt einerseits dazu, dass die "Drückerkolonnen" häufig Kunden Versicherungen aufschwatzen, die diese gar nicht benötigen oder die überteuert sind.
Unter dem enormen psychischen Druck nehmen aber auch viele "Strukkis", wie die Mitarbeiter heißen, Schaden: Viele brauchen später psychologische Hilfe. Michael Schubert, Betreiber des Selbsthilfe-Forums geprellte-strukkis.de, sagt: "Strukturvertriebe sind so angelegt, dass sie nur unseriös arbeiten können."