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Fehler bei Militärtransport Polnische Antipanzerminen landen irrtümlich in Möbel-Lager

Hochgefährliche Militärgüter irrten wochenlang per Bahn durch Polen. Den verantwortlichen Soldaten drohen Strafen, ein General wurde abgesetzt.

Von dpa 11.01.2025, 15:23
Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hat einen verantwortlichen General abgesetzt. (Archivbild)
Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hat einen verantwortlichen General abgesetzt. (Archivbild) Marcin Obara/PAP/dpa

Warschau - Bei der polnischen Armee sind 240 Panzerabwehrminen übersehen worden und irrtümlich in einem Lager einer Möbelfirma gelandet. Vier dafür verantwortlichen Militärangehörigen drohen deshalb mehrjährige Gefängnisstrafen, wie die Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf die zuständige Staatsanwaltschaft berichtete. Ein polnisches Tochterunternehmen des Möbelkonzerns bestätigte der Agentur, dass Mitarbeiter im Juli 2024 eine Ladung von Militärgütern entdeckt hätten. Diese sei noch am selben Tag von der Militärpolizei abgeholt worden.

Obwohl der Fehler schon ein halbes Jahr zurückliegt, erfuhr die polnische Öffentlichkeit davon erst am Donnerstag durch Medienberichte in den Nachrichtenportalen „Onet.pl“ und „Wirtualna Polska“. Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz entließ daraufhin am selben Tag den Chef der internen Inspektion der Armee und schlug am Freitag einen Nachfolger vor. Eine Begründung für den Personalwechsel nannte das Ministerium bisher nicht. Nach Medienberichten soll der Militär versucht haben, den Fehler zu vertuschen und seinen Vorgesetzten zu verschweigen.

Irrweg per Bahn durch Polen

„Onet.pl“ und „Wirtualna Polska“ hatten enthüllt, dass die Panzerabwehrminen im Sommer 2024 gemeinsam mit einer großen Menge weiterer militärischer Ausrüstung in der Nähe von Stettin (polnisch Szczecin) aus einem Zug entladen werden sollten. Offenbar ließen die Soldaten aber aus Unachtsamkeit einen Teil der gefährlichen Ladung zurück.

Die Antipanzerminen blieben zunächst verschwunden und tauchten erst Wochen später nach einem Irrweg per Zug durch das Landesinnere Polens im Warenlager des Möbelkonzerns auf. Nach Angaben von „Onet.pl“ hätten sie gereicht, um zwei Wolkenkratzer zu zerstören.