Pegida-Demonstrationen Pegida-Demonstrationen: Französische Karikaturisten wenden sich gegen Pegida
Dresden - „Pegida, verschwinde!“ - mit einem Flugblatt und Karikaturen haben sich französische und frankophone Karikaturisten gegen die islamfeindliche Bewegung Pegida gestellt. Sie seien empört über den in Dresden geplanten „Trauermarsch“, hieß es in einem Aufruf vom Sonntag. „Wir lehnen es ab, dass Pegida das Gedenken an unsere Kollegen vereinnahmen will“, sagte ein Mitorganisator und Sprecher der Aktion. Wegen des Anschlags auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ mit zwölf Toten haben die Pegida-Organisatoren ihre Anhänger aufgefordert, bei der Kundgebung an diesem Montag in Dresden Trauerflor zu tragen.
"Ich leide an antirassistischem Rassismus" lässt der französisch-burkinische Karikaturist Damien Glez den rechten Schläger in seiner Karikatur unter dem Titel "Qu'est-ce qui embet pegida?" ("Was stört Pegida?") sagen.
Karikatur des französischen Karikaturisten Frederic Deligne
Pegida stehe für all das, was die Kollegen von „Charlie Hebdo“ durch ihr Werk bekämpft hätten, hieß es. Zu den bisher elf Unterzeichnern gehört auch der niederländische Karikaturist „Willem“, Gründungsmitglied und Zeichner bei „Charlie Hebdo“. Er überlebte, weil er während der Anschläge im Zug nach Paris saß.
"Recuperation Fasciste" ("Vereinnahmung durch Faschisten") heißt die Arbeit des Karikaturisten Jean-Marc Couchet
Die Karikaturisten haben am Montagmorgen auch eine Facebook-Seite - "Karikaturisten gegen Pegida" - online geschaltet. Auf Deutsch und Französisch wenden sie sich an die Dresdner und werben für Toleranz und Weltoffenheit. "Unsere Freunde", heißt es dort, "wurden niedergemetzelt durch Hass, Ignoranz, Dummheit und Extremismus. Unsere Freunde waren gegen Ausgrenzung." (dpa)
