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Parteien Parteien: Lothar Bisky will Bundeschef der PDS werden

14.05.2003, 18:10

Berlin/Magdeburg/dpa. - Die PDS-Spitze in Sachsen-Anhalt zeigte sich erfreut über dieangekündigte Kandidatur Biskys. Er verstehe es, Realpolitik mitVisionen zu verbinden. Außerdem könne er die Partei nach Außen gutrepräsentieren, sagte PDS-Landeschefin Rosemarie Hein am Mittwoch derdpa. PDS-Fraktionschefin Petra Sitte sagte, Bisky genieße Achtung inder Öffentlichkeit und in der Partei. Der neue Vorsitzende soll aufeinem Sonderparteitag am Ende Juni in Berlin gewählt werden. Biskywar bereits von 1993 bis 2001 als Nachfolger von Gregor GysiVorsitzender der PDS.

   «Ich will, dass die sozialistische Politik dieser Parteifortgesetzt wird», begründete Bisky seine Entscheidung. Er zähle aufdie Unterstützung der Parteimitglieder in den nächsten Jahren. EinGrund für seine Entscheidung sei auch, dass Mecklenburg-VorpommernsUmweltminister Wolfgang Methling als stellvertretenderBundesvorsitzender bereit stehe. Auch Hein und Sitte begrüßten dieKandidatur Methlings einhellig. Er sei eine Integrationsfigur. Mitseiner Regierungserfahrung könne er wichtige Aspekte für dieRealpolitik einbringen.

Die scheidende PDS-Vorsitzende Gabi Zimmer erklärte, sieunterstütze Biskys Kandidatur und werde weiterhin politisch aktiv inder PDS tätig sein. Sie erwarte, dass Bisky den Vorsitz bis zurnächsten Bundestagswahl 2006 führt.

   Die jüngste Führungskrise in der PDS war durch den erneutaufgeflammten Richtungsstreit zwischen Traditionssozialisten undReformern im Vorstand ausgebrochen. Zimmer fühlte sich zunehmenddurch ihren Stellvertreter Dieter Dehm und Bundesgeschäftsführer UweHiksch politisch blockiert.

   Bisky hatte Anfang 2001 nicht mehr für den Parteivorsitzkandidiert, nachdem er gemeinsam mit Gysi auf dem MünsteranerParteitag der PDS Ende 2000 eine Niederlage einstecken musste. DassBisky bereits einmal PDS-Chef war, ist für Petra Sitte kein Problem.«Bisky war damals schon weiter, als heute mancher in der PDS ist.»