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Ostdeutschland Ostdeutschland: Fraunhofer-Institute sorgten für wissenschaftlichen Aufwind

Von Steffen Wagner 01.09.2004, 06:07

Magdeburg/dpa. - Millionen-Investitionen und High-Tech vomFeinsten: Seit Anfang der 90er Jahre sorgt die Fraunhofer-Gesellschaft in Ostdeutschland für wissenschaftliches Know-How. Vorallem zahlreiche Arbeitsplätze kann sich die Gesellschaft zugutehalten. An mehr als 20 Standorten in den neuen Bundesländern ist sievertreten. Vor allem im Raum Dresden hat sich die Gesellschaft aufindustrienahe Forschung konzentriert und rund 11 000 Jobs geschaffen.

So wurde erst vor wenigen Tagen bekannt, dass sie ein Zentrum fürNanoelektronik in Dresden errichten will. Im brandenburgischen Golmentsteht ein neues Fraunhofer-Institut für Biomedizin und -technik -rund 22,5 Millionen Euro werden in einen Neubau investiert.

Doch auch an kleineren Standorten erbringen die Forscher seitJahren Beachtliches: So hat das Magdeburger Fraunhofer-Institut fürFabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) seit 1992 rund 800Industrieprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 30 MillionenEuro bearbeitet, wie Institutsleiter Michael Schenk berichtet: «DasInstitut hat rund 350 Mitarbeiter, davon 120 festangestellte. DasDurchschnittsalter liegt bei 30.» Sie planen und projektieren inMagdeburg die Fabrik der Zukunft und gehen dabei vor allem der Fragenach: Wie kann man neue Projekte wirtschaftlich mit neuestenVerfahren herstellen?

Das Institut kann auf eine gute Zusammenarbeit mit der MagdeburgerUniversität verweisen: Viele Studenten kommen nach ihrem Abschluss indie Magdeburger Sandtorstraße. «Angefangen hat alles mit 30Mitarbeitern in einem Abrissgebäude», erinnert sich Schenk. Seit 1999gibt es einen Neubau, rund 25 Millionen Euro wurden investiert.Anfang der 90er Jahre hatte das Institut noch eine öffentlicheFörderquote von 60 Prozent - mittlerweile liegt die Quote für dasInstitut wie für den Durchschnitt der Fraunhofer-Institute jedoch nurnoch bei durchschnittlich 25 bis 28 Prozent. Die übrigen Mittelerarbeitet sich die Einrichtung über Aufträge aus der Industrie.

«Mittlerweile gibt sich bei uns die deutsche Wirtschaft die Klinkein die Hand», betont Schenk. Er verweist auf die Zusammenarbeit mitder Audi AG, mit Siemens und BMW. An Computern mit dreidimensionalerDarstellung entstehen beispielsweise moderne Anleitungen für dieReparatur von Flugzeugen. Fraunhofer-Wissenschaftler könnenbeispielsweise Flugzeuge virtuell montieren und demontieren. Airbusist einer der Kunden, die bei dem Institut ein und aus gehen.

Auch die Unternehmen vor Ort profitieren in der traditionellenRegion des Maschinen- und Anlagenbaus von der Arbeit derWissenschaftler, sagt Schenk. Zu ihnen gehören etwa die Cimbria SketGmbH oder die Sigma Maschinenbau GmbH. Einen Namen machten sich dieMitarbeiter aus Magdeburg auch mit einem Reinigungsroboter, dermittlerweile die Scheiben der Messehalle in Leipzig oder derFraunhofer-Gesellschaft in München putzt.

Mittlerweile ist auch ein neues Projekt in Vorbereitung: Für 15,2Millionen Euro entsteht in der Nähe ein Entwicklungs- undTrainingscenter. 8975 Quadratmeter sind eingeplant - bis Mitte 2006soll die neue Investition fertig sein.

Die Fraunhofer-Gesellschaft setzt mittlerweile mit rund 2500Mitarbeitern in Ostdeutschland rund 800 Millionen Euro jährlich um.Sie gehört damit zu den größeren Arbeitgebern im Osten.