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Offensive gegen die IS-Miliz Offensive gegen die IS-Miliz: Kurden rücken an drei Fronten vor

30.09.2014, 10:53
Kurdische Peschmerga-Kämpfer haben mit einer Offensive gegen die IS-Miliz begonnen.
Kurdische Peschmerga-Kämpfer haben mit einer Offensive gegen die IS-Miliz begonnen. dpa Lizenz

Erbil/Beirut - Mit der Unterstützung von Artillerie und Kampfflugzeugen haben kurdische Truppen eine Offensive gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Nordirak gestartet. Am Dienstag rückten Kämpfer im Morgengrauen an drei Fronten vor, wie mehrere Vertreter der Peschmerga-Miliz der Nachrichtenagentur AFP bestätigten.

Mehrere Dörfer zurückerobert

Ins Visier genommen wurden demnach IS-Stellungen nördlich der Islamistenhochburg Mossul, in einer Stadt an der Grenze zu Syrien sowie südlich der für das Ölgeschäft strategisch wichtigen Stadt Kirkuk. Einem ranghohen Peschmerga-Vertreter zufolge eroberten die Truppen zunächst zwei Dörfer nahe Syrien und rückten dann in den Grenzort Rabia ein, der 100 Kilometer nordwestlich von Mossul liegt. Im Stadtzentrum lieferten sich die Kämpfer demnach Gefechte mit der Gegenseite. Auch Sumar, das 60 Kilometer nordwestlich von Mossul liegt, wurde von den Peschmerga angegriffen.

Weiter südlich eroberten die Kurdenkämpfer laut einem General mehrere Dörfer um die vom IS gehaltene Ortschaft Dakuk zurück. In beiden Fällen bekamen die Kämpfer den Angaben zufolge Unterstützung aus der Luft und von Artillerie-Einheiten, wobei unklar blieb, welche Luftwaffe an dem Militäreinsatz beteiligt war. Neben den USA hat bislang auch Frankreich Luftangriffe im Irak geflogen, britische Kampfjets sind ebenfalls im irakischen Luftraum aktiv. Die Regierungstruppen Bagdads verfügen ebenfalls über eine eigene Luftwaffe, die täglich Einsätze im ganzen Land fliegt. Zudem werden die Kurden von weiteren westlichen Staaten mit militärischer Ausrüstung und Waffen unterstützt. Auch den irakischen Streitkräften helfen die USA mit Luftangriffen.

IS-Stellungen nahe Kobane angegriffen

Unterdessen haben die USA und ihre arabischen Verbündeten Ziele nahe der syrisch-türkischen Grenzstadt Ain al-Arab aus der Luft angegriffen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, galten die Angriffe zwei IS-Stellungen östlich und westlich der Stadt, die von den Kurden Kobane genannt wird. Laut der Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von Aktivisten und Ärzten vor Ort bezieht, befanden sich die Dschihadisten weniger als fünf Kilometer von der Stadt entfernt.

Mehr als 200 IS-Kämpfer getötet

Am Montag feuerten sie demnach etwa 20 Raketen auf das Zentrum der Grenzstadt, die drei Menschen töteten. Die IS-Miliz, die bereits weite Gebiete im Nordosten Syriens kontrollieren, versuchen seit zwei Wochen, das strategisch wichtige Ain al-Arab einzunehmen. Ihr Vormarsch auf die vorwiegend kurdischen Gebiete um die Stadt trieb zehntausende Menschen zur Flucht über die Grenze in die Türkei. Bei den vor einer Woche aufgenommenen Luftangriffen wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle mehr als 200 IS-Kämpfer und 22 Zivilisten getötet. (AFP)

Peschmerga patoullieren an auf einer Straße in der Nähe von Mossul, knapp 500 Kilometer nördlich von Bagdad (Archivfoto).
Peschmerga patoullieren an auf einer Straße in der Nähe von Mossul, knapp 500 Kilometer nördlich von Bagdad (Archivfoto).
dpa Lizenz
Ein Kurden-Kämpfer überwacht einen Checkpoint bei Mossul.
Ein Kurden-Kämpfer überwacht einen Checkpoint bei Mossul.
dpa Lizenz