NRW-Chef Marcus Pretzell NRW-Chef Marcus Pretzell: Krach in der Spitze der Landes-AfD
Berlin/Düsseldorf - In der AfD gibt es neuen Ärger: NRW-Chef Marcus Pretzell, der auch im Bund zu den führenden Parteimitgliedern gehört, steht wegen des Umgangs mit einer angeblichen Steuerschuld unter Druck. Drei Mitglieder des Landesvorstands werfen ihm in einer Stellungnahme vor, mit seiner „Unterschlagungs- und Pfändungsaffäre“ der Glaubwürdigkeit der Partei zu schaden. Deswegen müsse Pretzell auf dem Parteitag im April abgewählt werden oder zurücktreten.
Eine Sprecherin Pretzells sagte am Freitag, das Finanzamt habe einen Fehler gemacht, das Pfändungsverfahren sei mittlerweile eingestellt. Mittlerweile seien „alle Forderungen bezahlt“. Dem Bericht zufolge geht es um eine Summe von 3000 Euro. Das Finanzamt Bielefeld habe in diesem Zusammenhang vom AfD-Landesverband eine Erklärung über eventuelle Zahlungen der Partei an den Vorsitzenden verlangt, berichtet die „Rheinische Post“. Ein Sprecher des Bielefelder Finanzamtes wollte sich am Freitag unter Verweis auf das Steuergeheimnis nicht dazu äußern.
Pretzell bedauerte in einer Stellungnahme auf Facebook, dass „Parteifreunde“ gegen ihn arbeiten würden. Die drei Mitglieder des Landesvorstandes werden mittlerweile selbst scharf angegriffen. Pretzell zeigt auf seiner Facebook-Seite den Protest-Brief des Vorsitzenden des AfD-Kreisverbandes Duisburg, Heiko Klaus Thyssen. Unter der Überschrift „Verräter verdienen keine Chance“ wendet er sich gegen „parteischädigendes“ Verhalten. (dpa, ps)